SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

...mit denen vor ein, zwei oder drei Generationen mit elektrischer Energie experimentiert wurde ...

SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon JuergenK » 14. Jun 2009, 17:41

1934 (Copyright des Handbuches 1933, Druck: "Verlag Ernst Siegfried Mittler, Berlin 1934") brachte SIEMENS & HALSKE den von Obering. Georg Tauchmann konzipierten Baukasten I heraus.


SIEMENS nannte für den Baukasten 1 in der Werbung auf dem hinteren Umschlag der Anleitung zum - ebenfalls bei uns vorgestellten - SIEMENS RUNDFUNK BAUKASTEN einen Preis von 36.- RM im Holzkasten und 33.- RM im Pappkasten und schrieb zugleich:

Um die Anschaffung zu erleichtern, wird der Baukasten auch in zwei Teilkästen geliefert.

Grund-Baukasten Ia im Pappkarton ........ .RM 16,25
Ergänzungs-Baukasten Ib im Pappkarton......RM 18.-
Die Preise für die Elektro-Baukasten I und Ia verstehen sich einschließlich Lehrbuch und zwei Siemens-Taschenlampenbatterien.


In der SIEMENS-Preisliste vom August 1937 kostete der Baukasten I dagegen - wie auch der SIEMENS RUNDFUNK BAUKASTEN - 25.- RM (anklicken):

Bild Bild Bild



Bild

Der Holzkasten


Bild

Der Inhalt des Kastens (Die Einordnung der Bauteile im Bild ist gewissermaßen willkürlich, da mir leider kein Original-Bild vorliegt...)


Bild

Bild

Die Teileliste




BildBild

Titel des Anleitungsbuches von Georg Tauchmann: Elektrotechnik für jedermann (Verlag Mittler & Sohn, Berlin). Links: gebunden, Leinen, rechts: Paperback



Aus der Anleitung (bitte anklicken)


BildBild



Der SIEMENS Baukasten I erlebte übrigens 1954 seine Renaissance im ELEKTRIKUS vom VEB Werk für Signal- und Sicherungstechnik Berlin-Treptow:
hier bei uns.
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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon Georg » 6. Jun 2013, 21:38

Den
einen oder anderen Siemens-Baukasten hätte ich gerne schon seit
langem gehabt, aber es hat sich bis vor kurzem keine Gelegenheit
ergeben.
Eine Fee namens Ebay hat mir jetzt geholfen, und ich bin im Besitz
eines Kastens Elektro I.
Der Kasten ist ziemlich vollständig, es fehll(ten) nur einige Kleinteile,
die ich beschaffen/nachfertigen kann/konnte. Eine Anleitung hatte ich
mir schon vor einiger Zeit über ZVAB erworben.
(Dank an Horst für den Tipp)

Ein Problem bei diesem Kasten ist die Einordnung einiger Teile, da
es keine entsprechende Übersicht, weder im Kasten, noch im Buch,
gibt. Die Aufbauten im Buch sind nicht als Strichzeichnung, sondern
(welch Luxus zu der Zeit!) als Fotos abgebildet. Auch das ist stellen-
weise ein Problem, da die Fotos nicht alles präzise zeigen.
Man orientiert sich also am "Lieferzustand" oder allen im Internet
greifbaren Abbildungen. Außerdem haben mir Dutzende Mails und PMs
von/an Jürgen geholfen (Besonderer Dank)

Oft sind in den Siemens-Kästen die Fachteiler aus Karton in den
einzelnen Fächern des Holzkastens schadhaft, Laschen sind eingerissen,
große Teiler sind unter dem Gewicht der Teile verbogen, die seitlichen
Laschen sind so wackelig, daß sie nach innen einklappen und alles auf
den Kistenboden sackt. Das war auch hier der Fall, also mußte ich
diese Pappteile reparieren, bzw. nachfertigen.
Reparieren heißt Laschen und Streben einkleben, und die Grundzüge der
Pappschachteltechnik lernen. Dank der Beratung durch Horst ging das
leichter als gedacht. Hier Beispiele:

Bild
Ein zusammengeklapptes Teil, leider hat man bei dem Kasten die Teile geritzt.

Bild
Ein repariertes Teil, bei dem hinteren Spant habe ich es übertrieben,
ich mußte einen Streifen wieder herausschneiden, damit der Karton etwas ausweichen kann
wenn das Metallteil eingeschoben wird.

Der Fachteiler für die Motorteile fehlte ganz, der mußte angefertigt werden. Horst
zeigte mir per PM, wie man mit ganz einfachen Mitteln "rillt". Dabei wird der Karton an den
Kanten kaum geschwächt. Hier der begonnene Fachteiler und das Werkzeug:

Bild
Rechts aus graubraunem Karton die Nut, in die man mit dem Falzbein die Rille in den Karton
drückt. Links ist der Fachteiler bereits "gerillt", oben sieht man ein Probestück hochkant.

Bild
Für die ersten Versuche mußte ein Brieföffner genügen

Nun wurden auf der Innenseite die Schnitte bzw. Bohrung angerissen.
Bild
Innen deswegen, weil die Oberseite noch mit einem farblich passenden Papier kaschiert
werden sollte, und überhaupt kann man unten nach herzenslust krakeln :=)

Bild
Nun wurde die Oberseite mit einem 80-g Papier beklebt, das halbwegs farblich passt

Bild
Die Schnitte und die Bohrung mit dem Korkbohrer sind erledigt.
Ein Bestückungsversuch in dem Zustand zeigte, daß mein Karton etwas dünn ist, und die messerschmalen
Ritzungen beim Einsetzen der Teile hinderlich sind.

Bild
Deshalb wurden die Schlitze breiter gemacht, entsprechend der Dicke der Teile.

Bild
Hier der fertige Teiler von unten, um das rechteckige Loch herum wurde in U-Form ein Kragen
aus dickerer Pappe stumpf aufgeklebt, um das Gewicht des Ankers zu tragen, bzw als generelle
Aussteifung. Oberhalb des Ritzels ist noch eine angeklebte Nase auś blauem Karton zu sehen,
sie verhindert, daß diese Kante im Fach an das Teilungsbrett rutscht. Das erleichtert das Einsetzen
der Feldbleche.

Bild
Hier der fertige und aufmunitionierte Fachteiler. Man sieht, wozu ich die "Nase" vorgesehen habe,
und warum ich für die Feldbleche nur einen Schlitz vorsah. Beim Original-Siemens-Teiler
kann man die Feldbleche nur einschieben (bzw. entnehmen) wenn man den Teiler aus dem
Fach nimmt.
Zum krönenden Abschluß den Teiler im Fach:

Bild
Man sieht, daß mein Karton doch etwas farblich absticht, und für mich viel schlimmer:
den Schraubenschlüssel bekommt man auch nur heraus/hinein, wenn man den Teiler
aus dem Fach hebt :wut:
Na ja, da werd ich wohl noch nachsitzen müssen :=(

An Jürgen und Horst nochmal meinen Dank für die Unterstützung!

Die Skalen und Zeiger meines Kastens sind miserabel ausgeschnitten, ich werde versuchen
sie neu zu zeichnen und einen Ausschneidebogen zu rekonstruieren.
Georg
 
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Ungelesener Beitragvon buedes » 6. Jun 2013, 22:35

Hallo Georg,

Klasse gemacht- meine Hochachtung! :thumb:

Sehr gut finde ich auch deine sehr ausführliche Dokumentationsweise in Wort und Bild. Da bleibt kaum noch was zum Nachfragen übrig! ;-)

Gruß, Horst
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Re: Die Bohrung im Stabmagnet

Ungelesener Beitragvon Georg » 29. Jun 2013, 20:29

Hallo,
Im Siemens Baukasten Elektro gibt es mehrere Fehler, teils konzeptioneller Art,
teils in der Umsetzung. Wobei diese Zuordnung natürlich Vermutungen sind.
Über das Fehlen einer Abstimmumg zwischen Handbuch und Kasteninhalt
bzw. einer Übersicht der Einordnung im Kasten sprach ich bereits oben.
Bei Kosmos finden sich durchaus ähnliche Fehler.


Nun zu der besagten Bohrung und den "Ansatzbolzen", Teil 62 .
Grundsätzlich werden in den Siemens-Kästen Gewinde M 3,5 und Bohrungen
von 4 mm bei den Montageteilen verwendet.
Die Ansatzbolzen haben wie die Vierkantbolzen ein Gewinde M 3,5 , darüber
hinaus noch einen "Ansatz" mit Durchmesser 2 mm. Dieser Ansatz dient
unter anderem als Achse, z. B. im Morseschreiber.
In zwei Versuchen wird nun der Stabmagnet horizontal auf einem
solchen Ansatzbolzen gelagert.

Bild
Man kann deutlich erkennen, daß der Magnet mit seiner Querbohrung
auf den Ansatz passend aufgesteckt ist.

Bild
Hier sieht es ähnlich aus, obwohl der Text dazu lautet:
"...hängen unseren Stabmagneten senkrecht auf..."
(Was für das Gelingen des Versuchs ohnehin besser wäre) .
Auf jeden Fall sieht man im Bild, daß der Ansatz die Bohrung
ausfüllt.

Bild
Problem ist nur, daß die Bohrung 3 mm Durchemsser hat, der Ansatz
aber 2 mm. (Das andere Teil mit der Rändelmutter krieje mer später:=)

Bild
So sieht es aus, wenn man es trotzdem versucht :=(

Was ging da schief? Hat man ürsprünglich einen Ansatz mit
3 mm geplant und Schrauben M4 ? Dazu würen die großzügigen
Montagebohrungen mit 4 mm passen.
Oder wurde der Magnet einfach nach falscher Zeichnung gefertigt
bzw. zugegekauft?
Das werden wir wohl nie erfahren. Oder hat jemand einen
Kasten, bei dem alles genau wie im Handbuch aussieht?
Aber wie auch immer, es muß Abhilfe geschaffen werden.
Dazu kommt mir zupass, daß ich seit langem einige Messingröhrchen
mit 3 mm Außen- und 2 mm Innendurchmesser besitze.
Ein Stückchen davon ist bestens zum Auffüttern des Ansatzes
geeignet, damit die Handhabung nicht zu tüttelich ist, habe ich ein
ein etwas längeres Stück genommen und ein 4 mm Röhrchen
als "Griff" darübergeschoben und angelötet.

Bild
Wie man sieht, "pfunktioniert" es, für den Fall, daß das überstehende
Ende mal stören sollte, habe ich ein Stückchen von dem Rohr,
das gerade in den Magnet ohne Überstand passt.
Dieses hätte ich auch in die Bohrung einkleben können, aber ich will an
den Kastenteilen nichts verändern.
Gruß
Georg

Nachtrag:
Bei einer Neuerwerbung eines solchen Kastens fand ich, daß der Vorbesitzer
versucht hatte mit einem aufgerollten Streifen Konservendosenblech
die Bohrung im Magnet auszufüttern.
Georg
 
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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon buedes » 30. Jun 2013, 10:50

Na, das klappt doch wunderbar Georg.
Und mit dem Griff ist das Teil jetzt auch für etwas grobere Finger einfach zu handhaben. :-)

Hier zeigt es sich wieder einmal, dass es immer gut ist, einen kleinen Grundstock auch von solchen Halbfabrikaten vorzuhalten.

Gruß, Horst
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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon JuergenK » 30. Jun 2013, 12:42

Soeben beim Durchblättern der Anleitung auf den letzten Seiten entdeckt: Eine zeitgenössische Werbung für den Kasten. Das Bild zeigt keine Fachteiler, sie wurden möglicherweise erst später hinzugefügt ?

Bild

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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon Georg » 1. Jul 2013, 16:01

Da hat Jürgen
was interessantes gefunden! Das Bild hatte ich gewiss schon ein Dutzend mal gesehen,
aber nicht wirklich wahrgenommen.
Ich habe Jürgen dann darauf hingewiesen, daß er sich darauf mal die Facheinteilung
und die Konstruktion des Deckels in diesem Bild genauer ansehen soll.
Jürgen antwortete mit weiteren Unterschieden, zwischen wirklichen Kästen und
diesem Bild in der Anleitung.
Lange Rede kurzer Sinn:
- Der Deckel hat nicht die runde Hohlkehle am Rand,
- die Griffmulde ist größer.
- Das Deckelbild zeigt den Morseapparat ohne Batterieanschluß
- Es gibt drei schmale Fächerreihen mehr anstelle der Reihe
mit breiteren Fächern ( in der die Motorteile etc liegen)
- Das Seitenverhältnis der Kästen ist verschieden.
- Fachteiler gab es zuerst nicht.
Sieht jemand weitere Unterschiede ?
Für mich verdichtet sich immer mehr der Eindruck, daß es zwischen
Anfertigung eines (einiger?) Muster bzw Redaktionsschluß des Handbuchs
und der tatsächlichen Produktion/Vertrieb der Kästen noch Änderungen
gab.
Grüße
Georg
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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon Georg » 1. Jul 2013, 16:11

buedes hat geschrieben:
Hier zeigt es sich wieder einmal, dass es immer gut ist, einen kleinen Grundstock auch von solchen Halbfabrikaten vorzuhalten.



Horst, völlig richtig!
Ein Dutzend dieser Röhrchen mit ca 10 cm Länge bekam mal
ca 1975 geschenkt, von jemand, der sie seinerseits schon
über 20 Jahre aufbewahrt hatte :=)
Schon seit Jahrzehnten bewahre ich feinmechanische Teile
auf, oft drehe ich Schrauben aus einem Gerät heraus,
bevor ich es wegwerfe.
Deswegen bin ich schon verspottet worden.
Wer weiß, was man heute noch problemlos
kaufen kann, und was nicht, versteht die Gründe.
Die guten Eisenwarengeschäfte und Werkzeughandlungen
sind fast alle verschwunden.
Gruß
Georg
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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon Georg » 18. Feb 2014, 16:44

In einem
der obigen Posts hatte ich beklagt, daß man nirgends eine "amtliche" Ansicht des
Kasteninhalts findet.
Nun bin ich zu einer ebensolchen gekommen:

Bild

Das Papier ist etwas breiter als A4, deshalb mußte ich das in einem Copy-Shop scannen.
Der untere Teil ist die Bauteilliste, die Nummern sind identisch mit denen
in der Liste in Jürgens Post.
Rechts unten am Rand steht: 12. 34. 5,1KV.
12. 34. heißt wohl Dezember 1934, KV Kastenvariante?
Das ist das erste Mal, daß ich bei einem Siemens-Kasten
ein Datum finde.
Gruß
Georg
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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon JuergenK » 18. Feb 2014, 17:02

Super, dann kann ich meinen Kasten ja schon einmal korrekt umsortieren und ein neues Foto vom Inhalt hochladen. Da bleibt nur noch die Frage zur Banderole der zeitgenössischen Flachbatterie zu lösen... viewtopic.php?p=4317 :yes:

JuergenK
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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon Georg » 23. Mai 2014, 22:40

Hallo,
momentan sichte ich einen neu erworbenen Siemens Elektro,
dabei schaute ich zum Vergleich die Spulen aus einem anderen
Kasten im Bestand an, wobei ich überrascht feststellte, daß
der einen ungewöhnlichen Spulenkörper aus Holz enthält.
Die Spule 2000 Windungen 40 Ohm ist aus Holz gefertigt,
die Bilder lassen das hoffentlich halbwegs erkennen:

Bild Bild Bild

Die Spule aus Holz ist jeweils rechts im Bild, die eingeleimten Holzstiftchen
sind gut auszumachen.
Georg
 
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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon werner » 24. Mai 2014, 07:08

Direkt zur Sache kann ich wenig beitragen, aber ein Hinweis hilft vielleicht zur Klärung von Detailfragen:

Vor vielen Jahren benötigte ich Informationen zu einem alten Siemens-Gerät. Eine Anfrage beim Siemens-Museum in München half weiter. Dort gab man sich viel Mühe und man hat mir letztendlich einen Berg von kostenlosen Fotokopien geschickt .... man muss allerdings ein wenig Geduld haben.

Gruß,
Werner
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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon Georg » 9. Okt 2014, 22:41

Und noch eine Ungereimtheit!
Seit über einem Jahr besitze ich Siemens Baukasten Elektro,
(inzwischen mehrere) und war bei dem momentanen Regenwetter mit der
langweiligen Arbeit beschäftigt, bei einem davon die Fachteiler
zu reparieren.
Dabei fiel mir etwas auf, was ich zunächst nicht glauben wollte:
In allen Fotos in den Anleitungsbüchern und den Bildern auf den
Kastendeckeln liegen die Anschlüsse der Spulen diagonal an den
beiden Enden, während die Spulen in den Kästen die Anschlüsse
an einem Ende tragen.
Weiter sind es bei den Abbildungen Buchsen, ähnlich den anderen
Buchsen im Kasten z. B. an der Tangentenbussole, in Wirklichkeit
sind die Bakelitkerne der Spulen mit Bohrungen versehen, in denen
eine Schleiffeder für Kontakt mit den Steckern sorgt.

Bild
Die Abbildung zeigt den Versuch "polarisiertes Relais" aus dem Anleitungsbuch

Bild
Deckelbild eines Kastens in Pappschachtel (identisch mit dem auf den Holzkästen)

Bin mal gespannt, ob sich noch weitere Differenzen zwischen Planung/Entwurf
(und Schreiben bis Druck der Anleitung) und tatsächlichem Kasteninhalt finden.
Gruß
Georg
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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon buedes » 9. Okt 2014, 23:01

Beim vom VEB nachgeahmten "Elektrikus" stimmen Bild und Wirklichkeit wiederum überein: Beide Anschlüsse auf einer Seite!

Bild

Gruß, Horst
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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon Georg » 10. Okt 2014, 10:14

Hallo Horst,
das ist ja interessant! Das Bild aus der Anleitung mußte ich mir
natürlich genauer ansehen, siehe meinen Post hier:
viewtopic.php?f=31&t=960&p=6562#p6562
Gruß
Georg
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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon udo » 31. Mär 2015, 18:19

Passt bei Euch das Buch in den Holzkasten? Bei mir nicht .
Kann mir einer die Maße von Teil 18 nennen?

Vielen Dank im voraus ,Udo
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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon udo » 31. Mär 2015, 18:47

Hier mal ein Bild ,extragroß. Originaleinteilung.

Grüße Udo
Dateianhänge
DSC00651.JPG
Hoffentlich nicht zu groß
(4.69 MiB) 28614-mal heruntergeladen
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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon udo » 31. Mär 2015, 18:52

Bäääh zu groß. :angry:

Sorry

Ja da drunter liegt der Rundfunk Baukasten.


Udo
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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon udo » 31. Mär 2015, 18:58

Etwas Übersichtlicher.
Dateianhänge
DSC00651.JPG
(682.82 KiB) 28611-mal heruntergeladen
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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon Georg » 31. Mär 2015, 19:37

Hallo Udo,
Teil 18 hat einen Durchmesser von 1,5 mm, die beiden Schenkel sind
etwa 18 bzw 5 mm lang.
Material ist Messing vernickelt.
Als Ersatz habe ich aber auch schon einen Eisennagel verwendet
bzw. einen Messingstift. Letzterer sticht nat. farblich etwas ab.
Gruß
Georg
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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon udo » 31. Mär 2015, 19:44

Klasse , danke Georg.

Grüße Udo
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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon Georg » 11. Feb 2017, 20:42

Hallo,
hier ein Prospekt über beide Siemens-Kästen, Format A5:

Bild

Vorderseite

Bild

Rückseite

Ob es von der Fa. Rogner noch irgendwelche Spuren gibt?
Gruß
Georg
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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon Thomas1953 » 2. Nov 2022, 19:45

Hallo Jürgen, Udo und Georg,

würde einer von euch bitte das Versuchsverzeichnis des Siemens Baukastens 1 hier "veröffentlichen"? Ich habe die Anleitung zum "Elektrikus" und würde gern mal die Unterschiede der Versuche sehen, da der "Elektrikus" nur eine Untermenge des Siemens Baukasten ist.

Viele Grüße,

Thomas
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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon JuergenK » 2. Nov 2022, 21:37

Ja, wenn das so einfach wäre...

Die Anleitung des Siemens Baukasten 1 hat leider kein wirkliches Versuchsverzeichnis. Es wird lediglich eine einfache Inhaltsübersicht aufgezeigt:

Magnetismus. Magnetische Grundbegriffe Seite 9, Das magnetische Feld Seite 12, Erdmagnetismus Seite 15, Ruhende Elektrizität Seite 18, Das elektrische Feld Seite 23, Die strömende Elektrizität Seite 24,
usw.

Eigentlich hilft da nur: Einscannen des 114-seitigen Buches. Eine Arbeit, die ich mir derzeit am liebsten ersparen möchte: Das scannen einer anderen Anleitung hat bei mir kürzlich rund 6 Stunden gedauert (um dann - zu spät - festzustellen, dass ich den scan bereits vor 10 Jahren schon einmal erledigt hatte). :-(

Vielleicht fällt mir noch etwas anderes ein...

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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon Thomas1953 » 2. Nov 2022, 23:48

Hallo Jürgen

vielen Dank für deine prompte Antwort zu später Stunde. So wichtig ist mein Anliegen nicht, mach dir nicht zu viel Arbeit. Ich hatte geglaubt/gehofft, dass es nur zwei, drei Seiten sind. Das mit dem 6-Stunden-Scan beim anderen Thema hatte ich schon mitbekommen, ärgerliche Sache, kann ich nachvollziehen.

Viele Grüße und guts Nächtle :-).

Thomas

PS: Der Server scheint noch nicht auf Winterzeit umgestellt zu sein ...
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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon Thomas1953 » 10. Nov 2022, 15:30

Jürgen sei Dank habe ich nun die Anleitung der "Elektrotechnik für Jedermann" vor mir. Sie scheint schon 1934 nicht ausschließlich für den Siemens-Kasten geschrieben worden zu sein, da zum einen die Herstellung der Messsysteme detailliert beschrieben und im Nachgang erklärt wird, dass diese Messsysteme dem Siemens-Kasten schon fertig beiliegen. Zum anderen wird auf der letzten Seite der Kasten selbst beworben, was darauf schließen lässt, dass es schon damals auch andere Kästen mit gleichen Bauteilen gab bzw. geben sollte, für die diese Anleitung gedacht war. (Hallo Jürgen, Georg, Udo und alle anderen, die diesen Siemenskasten haben: Könnte einer von euch ein Foto dieses fertigen Messsystems einstellen?)

Der "Elektrikus" (siehe Link ganz oben von Jürgen) ist ein abgespeckter Siemens-Kasten mit sehr kurzgefasster Anleitung. Allerdings werden fast sämtliche Gebiete, die im Siemens behandelt werden, auch im Elektrikus erklärt und mit Versuchen unterlegt. Ausnahmen sind die Kapitel Mechanische Selbstinduktion, Wirbelströme, chemische Wirkungen des elektrischen Stromes und Thermoelektrizität. Ein paar Versuchsaufbauten und Themen (z.B. Unterschied Stabmagbet/Hufeisenmagnet, magnetische Waage, Fallklappe, Telegraphie) werden im "Elektrikus" nicht angesprochen, dafür gibt es ein Kapitel über "Arbeit und Leistung", das im Siemens-Kasten fehlt.

Im "Elektrikus" hat jeder einzelne Versuch eine eigene Überschrift, im Siemens gibt es nur Themenüberschriften. Im Folgenden habe ich die Kapitel und Versuche der beiden Kästen einander gegenübergestellt. (Einen Anspruch auf Korrektheit erhebe ich natürlich nicht :-). Da ich nicht weiß, wie man hier im Board formatierte Texte einstellen kann, habe ich den folgenden Text als Bild eingefügt.
Dateianhänge
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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon Georg » 12. Nov 2022, 00:32

Hallo Thomas,
anbei drei Photos, wenn du andere Blickwinkel
lieber hättest, bitte melden.
Das Blech und der Kupferdraht sind beide 0,5 mm stark.
Die kleine Aufbiegung an der 10 mm-Seite des Trapezes
läuft in eine Nut in der Spulenbohrung als Verdrehungsschutz.
Noch ein Tipp : entweder man nimmt für den Zeiger halb-
oder federhartes Messing, alternativ kann man den Kupferdraht
härten, indem man ihn mehrmals über eine Kante zieht.
Gruß
Georg

siemens_mess3.jpg
siemens_mess3.jpg (126.25 KiB) 16202-mal betrachtet

siemens_mess2.jpg
siemens_mess2.jpg (149.34 KiB) 16202-mal betrachtet

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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon Thomas1953 » 13. Nov 2022, 18:27

Hallo Georg,

herzlichen Dank für die Bilder. An langen Winterabenden :-) werde ich versuchen, ein solches Messsystem nachzubauen. Hast du damit schon mal ein Messinstrument aufgebaut und getestet? Mich würde interessieren, mit welcher Genauigkeit reproduzierbare Messergebnisse im Bereich 0-10 V bzw. 0-1 A damit möglich sind.

Viele Grüße,

Thomas
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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon Georg » 14. Nov 2022, 15:39

Hallo Thomas,
noch ein Hinweis: heutiges Konservenblech ist ca 0,15 mm dick.
Und daß die Dosen fast immer bedruckt sind, macht auch keine Freude.
Als Quelle für den "ca. 4 mm" Kern könnte man evtl einen 3,8 oder 4,2
mm Drahtstift verwenden. Ob der magnetisch weich genug ist,
muß man ausprobieren.
Die Meßanordnung habe ich noch nicht aufgebaut, evtl finde ich in den
nächsten Tagen Zeit dazu.
Gruß
Georg.
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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon Georg » 24. Nov 2022, 16:00

Hallo Thomas,
nun hab ich endlich Zeit gefunden, um die Meßgruppe aufzubauen.

siemens_mess6.jpg
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siemens_mess7.jpg
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siemens_mess8.jpg
siemens_mess8.jpg (174.5 KiB) 15843-mal betrachtet


Die Zeigerachsen mußte ich etwas tordieren, damit die Instrumente einigermaßen auf "0" standen.
Die Bilder zeigen, daß ein Vorbesitzer Meßwerte (Und Fingerabdrücke:=) eingezeichnet hat.

Die Anzeige des Voltmeters ist bis auf einige Zeigerbreiten übereinstimmend mit der alten
Marke, Das Amperemeter zeigt bei 0,7 A (Vollausschlag) 0,67 A an bei 0,5 A stimmt die Anzeige genau.
(Vergelichsinstrument war mein Unigor A 43 Post)
Ich hatte eigentlich wesentlich schlechtere Meßwerte erwartet, bei einem derartig simplen
System.
PS
Noch ein Nachtrag zu den Drahtstften 3,8 mm . Ich fand einige in meinen Beständen, und
war zunächst enttäuscht, als ich mit Hilfe eines Kompass feststelle, daß die Nägel
magnetisiert waren und nach Feldduchgang mittels einiger Nd-Magnete sogar stärker.
Dann stelle ich aber fest, daß die Meßwerke aus dem Baukasten auch etwas magnetisiert waren.
Ich habe dann ein Stück eines solchen Nagels ausgeglüht, danach zeigte er nur noch etwa
eine Remanenz wie die Meßsysteme.
Man könnte solch ein ausgeglühtes Nagelstüch wohl durchaus im Meßwerk verwenden.
Gruß
Georg
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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon Thomas1953 » 25. Nov 2022, 16:11

Hallo Georg,

bestens, das hätte ich nicht gedacht :thumb: Was sagt das Voltmeter zwischen 5 und 10 V?

Grüße,

Thomas
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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon Thomas1953 » 26. Nov 2022, 20:33

Hallo Georg,

jetzt habe ich, entsprechend meiner Handwerkskunst, mehr schlecht als recht die Messsysteme nachgebaut, aber ich will ja auch keine Präzisionsgeräte bauen. Es fand sich in meiner Kramkiste (ich bin auch einer, der alles aufhebt, Schrauben, Bleche, Pappe, Stäbe, Rohre, ...) tatsächlich ein Stück Eisenblech der Stärke 0,5 mm. Ein alter Stabilbaukasten spendierte mir eine Welle von knapp 4 mm Durchmesser, woraus ich zwei Stücke der entsprechenden Länge absägen konnte, die ich dann gemäß deiner Empfehlung mittels Kartuschenbrenner ausglühte und danach die Zeigerdrähte anlötete. Das zurechtgeschnittene Blech dengelte ich um den Schaft eines 9mm Bohrers, um die Rundung hinzukriegen. Die nächsten Bilder zeigt eines der Messsysteme sowie die beiden damit aufgebauten Messgeräte mit einigen Messwerten.
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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon Thomas1953 » 26. Nov 2022, 20:40

Hier die Bilder:
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Messsystem.jpg
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Messgeräte.jpg
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Voltmeter_1.png
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Amperemeter.png
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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon Thomas1953 » 26. Nov 2022, 20:48

Bei dem Aufbau der Messgeräte fiel mir auf, dass in meinem Elektrikus zwei Arten der "Lappenwinkel" enthalten sind, einige mit einem Gewinde in der Bohrung und einige ohne Gewinde. Ist das auch im Original so? Und wieviel von welcher Sorte müssen vorhanden sein?
Dateianhänge
Lappenwinkel.png
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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon Georg » 28. Nov 2022, 14:48

Hallo Thomas,
deine Meßinstrumente sehen doch richtig gut aus!
Sind diese Meßsysteme im "Elektrikus" nicht enthalten oder
fehlen die in deinem Kasten?
Was für einen Draht hast du als Welle/Zeiger benutzt?
Was die Lappenwinkel betrifft, bei Siemens sind es 6 Stück,
zweii mit Gewinde und vier ohne.
Eine Bohrung in deinem Bild sieht aus als habe man
mit einem stumpfen Bohrer aufgebohrt.
Gruß
Georg
PS Geht der Zeigerausschlag bei deinen Meßwerken
beim Abschalten sauber auf Null zurück?
Georg
 
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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon Thomas1953 » 30. Nov 2022, 09:16

Hallo Georg,

die Messsysteme im "Elektrikus" sind nicht dabei. Nur die entsprechende Anleitung, wie sie hergestellt werden sollen. Als Zeiger habe ich verzinnten Kupfer-Schaltdraht verwendet. Bei den Lappenwinkel aus meinem Kasten wurden die Gewinde nicht einfach eingeschnitten, sondern es wurde wohl eine Art Gewindebuchse hineingepresst, deshalb das seltsame Aussehen.

Die Zeiger gehen prinzipiell in die 0-Stellung zurück. Allerdings muss ich bei meinem Amperemeter immer ein wenig an der Grundplatte klopfen, damit sich einigermaßen plausible Messwerte ergeben, die Reibung im Lager ist wohl zu groß.

Viele Grüße,
Thomas
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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon Georg » 30. Nov 2022, 19:36

Hallo Thomas,
wird im Elektrikus auch Konservenblech vorgeschlagen?
Ich frage mich, ob das ausreicht (wg. geringer Dicke)
Bei Siemens heißen die Lappenwinkel Lochbock bzw.
Gewindebock. (apropos: auch M 3,5?)
Zwei Beobachtungen bei meinen Versuchen:
- Bei Nullpunkt schwingt das Meßwerk mit großer
Amplitude und für einige Sekunden.
Je höher der Meßwert, um so geringer wird das Schwingen,
bei Vollausschlag steht der Zeiger sofort wie "angenagelt" .
-Wenn man die Spannung langsam verändert, reagiert das
Meßwerk schleppend und wenig reproduzierbar.
Gruß
Georg
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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon Thomas1953 » 3. Dez 2022, 11:28

Hallo Georg,

hier die entsprechende Seite aus der Anleitung und eine separat beigelegte Zusatzseite. Ich habe auch ein Messwerk mit dünnem Blech (0,15mm) hergestellt, die Ergebnisse waren ähnlich, der Messbereich des Amperemeters ging damit bis 1,0 A.

Bezüglich Reproduzierbarkeit: Ich denke, man darf bei diesen Selbstbaumessinstrumenten (in allen Experimentierkästen) keine strengen Maßstäbe anlegen. Es geht eigentlich immer nur um das Prinzip. Nur die jeweiligen Galvanoskope haben wegen der reibungsarmen Lagerung der Magnetnadel eine akzeptable Reproduzierbarkeit der Messergebnisse.

Grüße,

Thomas
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Bauanleitung_Messgerätr.jpg
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Anleitung_Ergänzung_Messgeräte.jpg
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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon Georg » 3. Dez 2022, 12:24

"" der Messbereich des Amperemeters ging damit bis 1,0 A.""

Hallo Thomas,
Das könnte man so interpretieren, daß das Konservenblech die
ursprüngliche Idee war. Mein Siemens-Instrument mit 0,5 mm
Blech geht nur bis 0,8 A .
Dieser Kleber "Duosan Rapid" dürfte 2-K Epoxi gewesen sein.

Nochmal die Frage nach den Schrauben: Sind das auch im
Elektrikus M 3,5 er ?
M 3,5 ist eigentlich kein Regelgewinde. Mir sind die bisher
außer im Siemens-Baukasten nur bei Klemmschrauben in
Schaltern und Steckdosen untergekommen.

Gruß
Georg
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Re: SIEMENS Baukasten 1, 1934 (Baukasten I)

Ungelesener Beitragvon Thomas1953 » 3. Dez 2022, 16:21

Hallo Georg,

die Schrauben im Elektrikus sind M4.

Kleber Duosan Rapid: Gab es in den 50er Jahren schon 2-K-Kleber? In der DDR? Gemäß Wikipedia war es ein Universalkleber in EINER Tube.

Grüße,

Thomas
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