hi
Hallo Horst
Ich schreibe Dir die Antwort hier rein da sich sicherlich mehrere Leute dafür interessieren wie wir im Labor Widerstände messen.
Also Wir haben eine Spezielle Messbrücke ( ca 100.000€ ) welche die Widerstände mit verschiedenen Stromstärken Beaufschlagt.
Diese werden Vorher je nach Widerstandswert und Typ in der Software eingegeben.
In einem temperierten Ölbad "schwimmt" dann ein Referenzwiderstand welcher immer mit den DUT ( DEVICE UNDER TEST ) verglichen wird.
Daraus ergibt sich nach X Messungen ein Mittelwert welcher dann ausgegeben wird.
Je nach dem wie die Qualität der Messung und des Widerstandes können dann noch die ppm ( parts per million ) Abweichung festgestellt werden
Diese Abweichungen ergeben sich vom Messaufbau und Schwankungen der Umgebungsvariablen.
Wird ein hoch genauer Widerstand gemessen dann verschwindet unser ppm Schubser für einige Zeit in der Messkabine ( strahlungsfreie Messkabine )
und schließt die Tür hinter sich
in der Kabine herrscht eine Temperatur von 23°C +- 0,5°C und 40% +- 20% rel Feuchte.
Dein Widerstand wurde mit den gleichen Verfahren gemessen jedoch im Normallabor.
Hier haben wir eine Messeinrichtung welche ebenfalls über Software Messungen vornimmt
Nur werden hier die Ströme genau ausgegeben und dann der Spannungsabfall am Widerstand gemessen.
Über einen Switcher werden dann Abwechselnd der DUT und die Referenz gemessen. nur werden hier höhere Ströme beaufschlagt.
So habe ich Heute die Stromquelle Kalibriert welche 500 A liefern kann.
Es werden aber auch Kleine Ströme von wenigen mA an diesem Messplatz verwendet.
Der Anschluss erfolgt immer nach Kundenwunsch bzw. nach Möglichkeit.
ISt es ein Widerstand wie deiner dann werden die Spannungsfühleranschlüsse direkt an die Bananenbuchsen angeschlossen uns dann erst die Stromquellenanschlüsse.
Ist es ein Vierpol wird dieser natürlich auch an allen vier polen angeschlossen.
Dabei gibt es Stromanschlüsse ( DICK UND FETT ) und Sens Anschlüsse ( Klein )
Aber gerade die Adaptierung ist es häufig die einem Messknechten zum Wahnsinn treibt.
Bei Werten von einigen zig Ohm sind vielleicht die Übergangswiderstände noch ok aber je kleiner der Widerstand desto mehr gibts damit Probleme.
Hochohmige Widerstände werden mit Spannungen zwischen einem und 1000 V beaufschlagt und dann der Widerstand durch Strommessung ermittelt.
Und ich kann euch sagen ab ca 50 Gigaohm wird es zunehmend schwieriger die Ströme zu messen.
Bei 1 Terraohm neulich bin ich fast ausgerastet. Da wartest Du eine Halbe Stunde bis Stunde bis der Wert sich Beruhigt hat und dann schellt das Telefon oder ein Kollege niest drei Meter neben dir.
Die Meisten Widerstände die wir messen sind aber Niederohmig. Nur ESD Geräte werden mit Höchstwiderständen gemessen.
Bei 1 TOhm sind es bei 100 Volt ca 0,000.000.000.1 A also 100 pA und wenn da ein paar Moleküle durch Luftzug vorbei schauen dann weicht der Widerstand merklich ab genauso wie bei extrem niedrigen Werten.
Also Du siehst das Kalibration kein Zuckerschlecken ist auch wenn wir so gesehen einen ruhigen Job haben.
Aber wir messen ja nicht nur Widerstände sondern Messmittel aller Art vom Meterstab bis zum HF dingsbums
Also auch mechanische Größen, Rauheit, Temperaturen, Alle elektrischen Größen usw. Wir haben im Moment einen Stand von ca. 250.000 Geräten in der Datenbank
Vom Lehrdorn bis zum Defibrilatortester
LG ANDY