Sanierung SIEMENS RUNDFUNK BAUKASTEN (1935)

Ideen und Vorschläge zur Beschaffung, zum Nachbau, zum Ersatz oder zur Wiederaufbereitung alter Kästen oder Bauteile

Sanierung SIEMENS RUNDFUNK BAUKASTEN (1935)

Ungelesener Beitragvon Georg » 9. Jun 2013, 13:47

Hallo,
manchmal hat man Glück, erst klappt es mit dem Siemens Elektro,
kurze Zeit später komme ich zu einem Siemens Rundfunkbaukasten!

Ein paar Teile fehlten, so muß ich nun einiges mehr nachfertigen
bzw. reparieren. Da Federn evtl von allgemeinem Interesse sind,
will ich die Anfertigung der Federn im Siemens-Kasten beschreiben.
Die Federn liegen links und rechts von der oberen gelben Dose
in Jürgens Kastenübersicht (s. o.).
Sie dienen zusammen mit zwei Gewichten (Stücke von Schrauben M10)
als mechanisches Analogon zur Erklärung von Schwingungen, Resonanz
und gekoppelten Kreisen.
Der Federdurchmesser beträgt etwa 9,5 mm, Drahtstärke ist 0,3 mm
und die Länge sind ca 44 Windungen.
Da mir nur ein 1 Meter-Stück eines 0,3 mm Federstahldrahtes zur Verfügung
stand, konnte ich mal mit den Vorversuchen beginnen.
Schraubenfedern wickelt man grundsätzlich auf einen Dorn, der deutlich
kleineren Durchmesser als die fertige Feder haben muß. Den Durchmesser
dieses Dornes galt es zunächst zu ermitteln. Da es (nach meiner Kenntnis)
keine wie auch immer geartete Abschätzung gibt, hilft nur probieren.
Ein Vorversuch mit einem Stück Schraube M6 (hat Wickeldurchmesser
ca. 5 mm) ergab einen Federdurchmesser von 8 mm, ein Dorn von 6 mm
ergab eine Feder von 10,5 mm. Dazwischen liegt also die Wahrheit.
Bevor man einen Dorn auf 5,5 abdreht, kramt man nat. auch nach einer
Fertiglösung, vor allem hätte man gern irgeneine "Kupplung" zu einem
Werkzeuggriff oder Kurbel.
Da war mir das Schicksal gleich wieder wohlgesonnen, in einem schon lange
vergessenen Kästchen fand ich eine Art Kreuzschlitz-Bit mit 5,5 Durchmesser
und einem Sechskant, der in eine 5er Nuß passte.

Bild
Im Bild der Dorn, mein "Edutec"-Ratschenschlüssel und zwei Stücke eines alten
Zollstocks, der als Bremse und als Auflage für den Wickeldorn dient:

Bild
In die beiden Zollstockstücke wurde in die Oberkante eine kleine halbrunde Auskehlung
eingefeilt, und dann wird alles in einen kleinen Schraubstock gespannt.
Der Federstahldraht kommt von unten zwischen den beiden Leistchen hoch, die Spannung
im Schraubstock bremst den Draht so, daß er stramm aufgewickelt wird. Oben im Bild sieht
man nur den Dorn und eine Probefeder(falsch rum gewickelt!), während des Wickelns kann
ich nicht fotografieren :=(

Wird fortgesetzt....
Fortsetzung:

Gestern (12.06) trafen die 10 m 0,3 mm Federstahldraht ein. Schon das Fingergefühl beim
Auspacken sagte mir, daß dieser Draht deutlich "härter" als der Draht ist, mit dem ich
obige Vorversuche anstellte.
Deswegen machte ich zunächst neue Versuche, die zwei Ergebnisse zeitigten:

- längere Federn als ein halb Dutzend Windungen kann man mit der einfachen Bremse
aus den Zollstockhölzchen nicht wickeln. Nach diesen wenigen Windungn hat der Draht
die Hölzchen ausgerieben, die Bremskraft läßt nach. Folge davon ist, daß man Kegelfedern
wickelt, die man gar nicht haben will :=(
- Der neue Draht erfordert tatsächlich einen anderen Dorn.

Aus beiden Umständen ergab sich ein 6-mm Dorn (Schraubenzieher) und ein 5 kg-Gewicht
als Gegenzug beim Aufwickeln.

Bild
Auf den Kreuzschlitzschraubenzieher ist auf die Spitze ein Rührmotor-Futter aufgesetzt. (rechts)
Dies klemmt den Anfang des Federdrahts fest und ist der zweite Griff beim Drehen.
Da die Schwerkraft recht zuverlässig arbeitet, ist das Gegengewicht eigentlich recht
sympathisch, allerdings beträgt die Drahtlänge rund 1,5 m, man muß also in die
Höhe.

Bild
Die Wickelvorrichtung ist auf der Plattform einer Stehleiter montiert.

Bild
Die erste Feder, noch auf dem Dorn.
In der Steigung kleine Fehler, das habe ich bei den beiden angefertigten
Federn nicht in den Griff bekommen.
Da scheinen mehrere Faktoren mitzuspielen, Vortorsion des Drahts, und
minimale Winkeländerungen beim Drehen des Dorns. Da das aber für
die fertigen Federn in der Anwendung praktisch keine Rolle spielt, habe ich
nicht versucht, es zu korrigieren.

Bild
Die erste Feder im Einsatz.

Die zweite Feder war ein Reinfall, ich ließ das Ende mit der Schlinge
unklugerweise einfach los, und sie schnurrte so flott auf, daß sich an
dem Ende einige Windungen unrettbar verhedderten.
Also das Ganze ein drittes Mal. :=(
Generell ist viel "Gäfiehl" angesagt, wenn man ein Drahtende z. B.
zu einer Schlinge rödelt (um das Gewicht einzuhaken). Zu wenig
"rödel" und die Schlinge öffnet sich. Zuviel, und der Draht bricht
bei Belastung.

Bild
Hier beide Federn nebeneinander mit den Gewichten (Stücke vom Schrauben M10)
Man sieht, daß die Fehler in der Steigung auf die Federkonstante nur gerinegn
Einfluß haben.
Allerdings kann ich nicht sagen, ob die Original-Federn des Kastens
etwa so weich oder hart wie meine waren, ich habe keinen Vergleich.
Für die Versuche ist das nicht von Belang, dafür ist es wichtig,
daß die beiden Federn möglichst übereinstimmen. Eine Feinabstimmung
ist möglich, indem man die Gewichte mehr oder weniger weit einschraubt,
damit wird die jeweilige Feder verkürzt oder verlängert.
Die Länge der Federn mit den Gewichten daran hängend ist etwa 7,5 cm.
Grüße
Georg
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Re: SIEMENS RUNDFUNK BAUKASTEN (1935)

Ungelesener Beitragvon JuergenK » 16. Jun 2013, 15:13

Hier ein Bild von vier originalen Federn aus zwei Kästen http://www.experimentierkasten-board.de/viewtopic.php?f=30&t=417 die Feder rechts ist definitiv zu kurz):

Bild

Etwa zur Hälfte auf den M10-Kern aufgewickelt sind die hängenden Federn incl. Kern ca. 12,5 - 13 cm lang.

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Re: SIEMENS RUNDFUNK BAUKASTEN (1935)

Ungelesener Beitragvon Georg » 16. Jun 2013, 15:35

Hallo Jürgen,
die Originale sind definitiv weicher, auch etwas länger, 50 gegenüber 45 Windungen
bei meinen. Von der Ebay-Quelle, von der ich den 0,3 mm Draht habe, gibt es auch
0,25 und 0,2 mm Draht. Davon werde ich mal ordern, weil Federnwickeln so Spaß
macht. Ich halte es kaum mehr ohne aus :=)
Die 50 Windungen entspannt sind etwa 1,8 m Draht, demnach muß ich die große
Leiter aufbauen, oder im Treppenhaus arbeiten, mal sehen wie das Wetter sein wird....
Andererseits, verglichen mit ThomasKs 30 000 Windungen ist es ja wirklich nur ein
Klacks.
Grüße
Georg
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Re: SIEMENS RUNDFUNK BAUKASTEN (1935)

Ungelesener Beitragvon buedes » 16. Jun 2013, 15:56

Hallo Georg,

die Fortsetzung deines Federwickelns oben habe ich jetzt erst entdeckt. Fortsetzungen oder Änderungen werden von der Foren-Software hier leider nicht als "ungelesene Beiträge" angezeigt.

Wo genau hast du die größere Menge Federdraht gefunden?

Du hättest doch auch mit deiner Drehbank wickeln können! Aber die Idee mit dem Gewicht ist auch nicht schlecht.

Gruß, Horst
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Re: SIEMENS RUNDFUNK BAUKASTEN (1935)

Ungelesener Beitragvon Georg » 17. Jun 2013, 17:31

Hallo Horst,
natürlich wäre das mit der Drehbank gut gegangen, aber dann hätte ich
die Zugkraft entweder mit einer Bremse oder per Hand aufbringen
müssen. Mit Gewicht hätte ich umlenken müssen und viel Drahtlänge
verloren. Bei >3 Eu für 10 m spart man am Draht :=)
Ehrlich gesagt war ich ohnehin überrascht, daß die Zugkraft doch einen
erheblichen Einfluß auf das Verhältnis der Durchmesser Dorn zu
Durchmesser entspannte Feder hat . Deswegen blieb ich ab einem gewissen
Punkt bei meinen Versuchen beim Gewicht und der Schwerkraft .
(ist im übrigen kostenlos und wirkt immer und überall! :=)
Die nächsten Versuche laufen auf 1,8 m Draht hinaus, ich erwäge einen
Akkuschrauber zu verwenden.
Außerdem google ich herum, wie man den Draht zweckmäßig vorbehandelt,
damit die Feder in der Steigung gleichmäßiger wird.
Die Bezugsquelle ist Ebay, Verkäuferin "gev63".
Es wäre nat. besser, wenn der Draht nicht so eng aufgewickelt wäre aber
man nimmt was man bekommt :=(
Grüße
Georg
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Re: SIEMENS RUNDFUNK BAUKASTEN (1935)

Ungelesener Beitragvon buedes » 17. Jun 2013, 19:01

Georg hat geschrieben:Es wäre nat. besser, wenn der Draht nicht so eng aufgewickelt wäre aber
man nimmt was man bekommt :=(


Kennt du die Methode zum Strecken eines Drahtes: Den ganzen Draht abwickeln, an einem Ende irgendwo festmachen und am anderen dann mit einem kräftigen Ruck zerren. Auf diese Weise habe ich sogar meinen 8mm- Blitzableiterdraht gerade gerichtet, allerding mit einem vorgespannten Traktor.

Gruß, Horst
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Re: SIEMENS RUNDFUNK BAUKASTEN (1935)

Ungelesener Beitragvon Georg » 17. Jun 2013, 20:42

Hallo Horst,
im Prinzip ja. Mit weicheren Drähten habe ich das schon gemacht,
mit diesem ziemlich harten Draht nicht. Ich fürchte einfach, daß
zwischen Beginn Verformung und Bruch wenig Spielraum ist.
Aber man muß es einfach probieren.
Grüße Georg
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Re: SIEMENS RUNDFUNK BAUKASTEN (1935)

Ungelesener Beitragvon udo » 18. Okt 2014, 09:44

Liebe Gemeinde

Mir fehlt der Drehko , Bauteilenr. 101 , könnte jemand bitte detailierte Fotos , Material und Abmessungen posten? Zwecks Nachbau.

Wie hoch ist die Ohmzahl der Sekundärspule des Induktors und die Drahtstärke (0,2mm?) ?

Vielen Dank im voraus, Udo.
udo
 
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Re: SIEMENS RUNDFUNK BAUKASTEN (1935)

Ungelesener Beitragvon Georg » 18. Okt 2014, 17:49

Hallo Udo,
hast du das Handbuch? Darin gibt es eine Art Explosionszeichnung des Drehko.
Aus dem Kopf :
Die äußeren Platten sind Novotex 1,5 mm, Stator- und Rotorbleche Aluminium
sowie das Dieelektrikum 0,2 mm aus Pertinax. Letzteres könnte schwierig in der
Beschaffung werden. Da man davon praktisch nichts sieht, könnte man
0,2 mm Polyesterfolie nehmen.
Vorn gibt es noch einen (ehemals) weißen Karton 1 mm mit 180 ° Skala
Bei meinem Exemplar gab es mehrere Schäden, die konnte ich zwar im
wesentlichen "hinpfriemeln", aber trotzdem plane ich neue Bleche, und
zwar aus Messing- oder Bronzeblech. Im Original hatten sich die Alubleche
irgendwie ins Dielektrikum eingeschnitten.
Das dürfte mit härteren Blechen nicht passieren.
Der schwierigste Part sind bei Anfertigung die D-förmigen Löcher der Rotorbleche.
(für mich zumindest) Man bräuchte eine Stanzvorrichtung dazu.
Für die Maße muß ich meinen Rundfunkbaukasten aus dem "Magazin"
holen, dan bekommst du die Maße.
Gruß
Georg
PS Eventuell sind die Bleche in meinem Drehko nicht original, sie könnten
gebastelt sein.
Georg
 
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Re: SIEMENS RUNDFUNK BAUKASTEN (1935)

Ungelesener Beitragvon Georg » 18. Okt 2014, 23:39

Hier die Maße/Bilder/Scans:

http://galerie.experimentierkasten-board.de/data/media/15/Drehko-Teile.jpg
http://galerie.experimentierkasten-board.de/data/media/15/Drehko-Teile-scan_2200.jpg

Die Welle (Stahl) hat einen Teil M6 19 mm lang und M3,5 10 mm lang.
Dazwischen ein Bund mit 9 mm Durchmesser 0,5 mm dick.
Der Teil M6 ist angeflacht, wobei das keilförmig ist: von 5mm am Bund auf 4,2 mm
am Ende.
Insgesamt sind es drei Stator- und drei Rotorbleche
Mein Drehko ist zerlegt, wie du siehst, weil ich mir irgendwann einen Ruck geben will und
neue Bleche aus Messing/Bronze anfertige.
Gruß
Georg
Georg
 
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Re: SIEMENS RUNDFUNK BAUKASTEN (1935)

Ungelesener Beitragvon udo » 19. Okt 2014, 13:26

Hallo Georg
Vielen ,vielen Dank erst mal für Deine Mühe.

Ja, ich hab das Handbuch und auf Seite 22 ist der Drehko. als Explosionszeichnung zu sehen und jetzt verstehe ich sie auch. :roll:
Dort hat er aber nur einen Rotor. Du schreibst ,er hat drei. Müsste er dann nicht mehr Statoren haben ,als drei?
Ist die Bauhöhe des Drehkos 7 cm? Lochdurchmesser 2 cm?
Rotordurchmesser 6 cm?
Rotorstärke 0,2 mm ?

Was ist Novotex ? Geht da auch Pertinax ?


Vielen Dank noch mal.

PS: Muss das im Rotor denn unbedingt eine D Form haben, geht nicht auch rechteckig?

Grüsse Udo
udo
 
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Re: SIEMENS RUNDFUNK BAUKASTEN (1935)

Ungelesener Beitragvon Georg » 19. Okt 2014, 14:19

Hallo Udo,
ja die Seitenlänge der quadratischen Teile ist 70 mm.
Die Rotorbleche sind 65 mm im Durchmesser.
Eigentlich hatte ich gehofft, daß diese Maße durch den
Scan "rüberkommen", aber da hab wohl was falsch gemacht.
Die Löcher außer der hinteren Platte sind 20 mm.
Die hintere Novotexplatte hat eine Bohrung von
6 mm , passend zu einer Schulter mit 5,6 mm hinter dem Bund
der Welle, das ist dann das Lager.
Novotex ist ein Material ähnlich wie Pertinax, aber mit
Textileinlage anstatt des Papiers beim Pertinax. Das ist
nur eine Frage wie "original" es aussehen soll.
Im Bereich Modellbau scheint es Novotexplatten noch zu geben,
aber Pertinax würde auch gehen.
Stator- bzw Rotorbleche:
Es sind definitiv jeweils drei Bleche, in der Zeichnung hat man
sich mit weniger begnügt, das macht die Zeichnung übersichtlicher.
Insgesamt sind es drei Stator- und drei Rotorbleche

Stator- und Rotorbleche Aluminium sowie das Dieelektrikum 0,2 mm

Die Statorbleche haben noch jeweils ein "Ohr", das bei meinen Blechen
fehlt, mit ein Grund weswegeh ich mutmaße, die Bleche könnten nicht
original sein.
Müsste er dann nicht mehr Statoren haben ,als drei?

Nein muß er nicht, wenn die Kapazität ausreicht.
Hier:
http://bathgmbh.de/hp2061.htm
gibt es sogar Hartpapier 0,2 mm
Bevor due evtl Material kaufst, warte mal einen Kommentar von Jürgen ab.
Gruß
Georg
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Re: SIEMENS RUNDFUNK BAUKASTEN (1935)

Ungelesener Beitragvon udo » 19. Okt 2014, 14:42

Da trennt sich der Laie (ich) vom Fachmann.
Ok,also je drei.

Vielen Dank.

Udo
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Re: SIEMENS RUNDFUNK BAUKASTEN (1935)

Ungelesener Beitragvon udo » 19. Okt 2014, 15:04

So , Novotex bestellt. Messingblech in 0,2 mm gibt es auch in federhart.
Wäre wohl für den Rotor besser , oder?

Udo
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Re: SIEMENS RUNDFUNK BAUKASTEN (1935)

Ungelesener Beitragvon Georg » 19. Okt 2014, 19:15

Wie hoch ist die Ohmzahl der Sekundärspule des Induktors und die Drahtstärke (0,2mm?) ?


Hallo Udo,
du meinst evtl den Widerstand der Sekundärwicklung?
Der beträgt 7,5 kOhm (an meinem Exemplar gemessen)
Das eine Ende, das man sieht, habe ich mit 0,2 mm gemessen.
Die Windungszahl ist lt. Handbuch 20 000 , den Wickelquerschnitt schätze ich auf 36 x 6 mm.
Rechne aus, ob das zusammenpasst ....
Beim Trafowickeln ist es durchaus üblich, am Ende sehr dünndrähtiger Wicklungen
Stücke dickeren Drahtes anzulöten und erst diese an die Lötösen herauszuführen.
Gruß
Georg
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Re: SIEMENS RUNDFUNK BAUKASTEN (1935)

Ungelesener Beitragvon udo » 19. Okt 2014, 19:26

Ich möchte Dich umarmen, Georg.
Genau das brauchte ich für das nächste Projekt.

Danke danke, Udo
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Re: SIEMENS RUNDFUNK BAUKASTEN (1935)

Ungelesener Beitragvon udo » 19. Okt 2014, 19:38

Muss ich nach jeder Wicklung eine Isolierung legen ? Seidenpapier?

Grüsse Udo
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Re: SIEMENS RUNDFUNK BAUKASTEN (1935)

Ungelesener Beitragvon Georg » 19. Okt 2014, 20:02

Hallo Udo,
auf jeden Fall lagenweise isolieren. Heute macht man das
mit Polyesterfolie, soviel ich weiß.
Welchen Drahtdurchmesser nimmst du nun?
Gruß
Georg
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Re: SIEMENS RUNDFUNK BAUKASTEN (1935)

Ungelesener Beitragvon udo » 19. Okt 2014, 20:47

0,2 mm.

Udo
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Re: SIEMENS RUNDFUNK BAUKASTEN (1935)

Ungelesener Beitragvon Georg » 19. Okt 2014, 21:49

Demnach hast du nicht nachgerechnet!
Es läuft eher auf 0,1 mm hinaus, rechnet man noch Platzbedarf
für die Zwischenlagen ein, sogar weniger.
Wenn du den Wickelkörper starker als beim Original füllst, dann
wären evtl 0,15 drin.
Hast du eine Wickelmaschine? Oder Zugang zu einer? Derlei Drahtstärken
und 20 000 Windungen sind mit Hand oder Behelfsvorrichtungen
praktisch kaum drin, jedenfalls eine Arbeit schlimmer als Tütenkleben.
Gruß
Georg
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Re: SIEMENS RUNDFUNK BAUKASTEN (1935)

Ungelesener Beitragvon udo » 20. Okt 2014, 18:01

Ja ich hab hier ne Firma ,die das macht. Nicht ganz billig, aber ich hab für den Kasten nicht viel bezahlt.

Grüsse Udo
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Re: SIEMENS RUNDFUNK BAUKASTEN (1935)

Ungelesener Beitragvon udo » 20. Okt 2014, 18:39

Off Topic nur kurz

Hast Du zufällig die 2.te Auflage des Kosmos Radio Baukastens von 1935 aus Holz ?
Da fehlt mir das aufgeklebte Teil auf dem Schiebedeckel.

Grüsse Udo
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Re: SIEMENS RUNDFUNK BAUKASTEN (1935)

Ungelesener Beitragvon Georg » 20. Okt 2014, 18:54

Hallo Udo,
hast du den Kasten erst in den letzen Wochen gekauft?
Gruß
Georg
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Re: SIEMENS RUNDFUNK BAUKASTEN (1935)

Ungelesener Beitragvon udo » 20. Okt 2014, 19:06

Nein, so ca. vor einem 3/4 Jahr. Komplett mit 2 RE 074d. 200€

Udo
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Re: SIEMENS RUNDFUNK BAUKASTEN (1935)

Ungelesener Beitragvon udo » 22. Okt 2014, 21:18

Georg hat geschrieben:Hier die Maße/Bilder/Scans:

http://galerie.experimentierkasten-board.de/data/media/15/Drehko-Teile.jpg
http://galerie.experimentierkasten-board.de/data/media/15/Drehko-Teile-scan_2200.jpg

Die Welle (Stahl) hat einen Teil M6 19 mm lang und M3,5 10 mm lang.
Dazwischen ein Bund mit 9 mm Durchmesser 0,5 mm dick.
Der Teil M6 ist angeflacht, wobei das keilförmig ist: von 5mm am Bund auf 4,2 mm
am Ende.
Insgesamt sind es drei Stator- und drei Rotorbleche
Mein Drehko ist zerlegt, wie du siehst, weil ich mir irgendwann einen Ruck geben will und
neue Bleche aus Messing/Bronze anfertige.
Gruß
Georg


Ich meine die Rotor Bleche sind aus Stahlblech ,im Original ,so wie im Kosmos Radiobaukasten von 1935.

Nur ne Meinung.

Grüsse Udo
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Re: SIEMENS RUNDFUNK BAUKASTEN (1935)

Ungelesener Beitragvon udo » 22. Okt 2014, 21:19

Alu ist zu weich.

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Re: SIEMENS RUNDFUNK BAUKASTEN (1935)

Ungelesener Beitragvon Georg » 22. Okt 2014, 21:49

Hallo Udo,
gibt es zu den Meinungen auch Begründungen?
Georg
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Re: SIEMENS RUNDFUNK BAUKASTEN (1935)

Ungelesener Beitragvon udo » 23. Okt 2014, 18:45

Guten Abend Georg

udo hat geschrieben:Alu ist zu weich.

Udo


Besser wäre gewesen, Alu ist mir zu weich. Wenn der Rotor aus Alu ist und auch mal hängen bleibt ,am Stator, so leiert die Achsführung aus und Du hast mit der Zeit immer mehr Spiel zwischen Achse und Rotor. Bei Stahlblech hingegen ist das nicht der Fall. Daher (meine Theorie) hat Kosmos auch nur Stahlblech für den Rotor verwand , vom ersten Radio Baukasten bis zum letzten Radiomann.

Hast Du einen Kondensatorwert, Pikofarad? Von - bis ?

Grüße Udo
udo
 
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Re: SIEMENS RUNDFUNK BAUKASTEN (1935)

Ungelesener Beitragvon Georg » 23. Okt 2014, 19:31

Hallo Udo,
das ist im Grundsatz schon richtig. Die Auswirkung war aber bei meinem
Drehko eine Andere: Der Rotor bekam eine Falte (Welle) und schnitt
dann seitlich in das Dielektrikum ein.
Ich meine mich zu erinnern, daß einer meiner jüngsten Radiomänner
ein Bronzeblech als Rotor hat. Ich muß mal die große Schachtel auspacken.

Hast Du einen Kondensatorwert, Pikofarad? Von - bis ?


Meinst du damit Kapazität? Habe ich leider nicht.
Mit ca 4,5 für die DK kannst du aber eine Größenordnung ausrechnen.
Je nach Planlage der Bleche nat. weniger.
Gruß
Georg
Hier siehst du einen Kosmos-Drehko mit Bronzerotor.
Bild
Vor/während des Krieges gab es Drehkos mit Stator
aus Weißblech, vielleicht meintest du die?
Georg
 
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Re: SIEMENS RUNDFUNK BAUKASTEN (1935)

Ungelesener Beitragvon udo » 23. Okt 2014, 19:39

Hallo Georg,
die Falte kommt natürlich durch das zu weiche Material Alu, daher Stahl.

Der Radiobaukasten der 2ten Auflage hat einen Stahlrotor.
Es gab mal eine Auflage des Radiomanns , da gab es einen messingfarbenen Rotor. Der war aber auch aus Stahlblech.

Grüße Udo
udo
 
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Re: SIEMENS RUNDFUNK BAUKASTEN (1935)

Ungelesener Beitragvon udo » 25. Okt 2014, 18:21

Ja, stimmt den Drehko. hab ich auch. Ich dachte immer , es wäre vermessingtes Stahlblech.

Noch mal zu Deinem Problem mit dem "D" im Rotor. Mit einem Ausstanzer(Locheisen) , mit dem Hammer , 6 mm (für Leder etc.) , gibt es in jedem Baumarkt , den zur Hälfte oder mehr (weniger) wegschleifen und schon hast Du eine Stanze für das Mittelloch des Rotors. Nimm aber sehr hartes Holz als Gegenlager für den Schlag ,sonst hast Du eine kleine Trichterbildung.

Danach ein kleiner gerader Schnitt und das "D" ist fertig.

Schönes Wochenend, Udo
udo
 
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Re: SIEMENS RUNDFUNK BAUKASTEN (1935)

Ungelesener Beitragvon Georg » 25. Okt 2014, 20:17

Hallo Udo,
gute Idee! Das muß ich mal versuchen.
Gruß
Georg
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Re: SIEMENS RUNDFUNK BAUKASTEN (1935)

Ungelesener Beitragvon udo » 26. Okt 2014, 20:25

Georg hat geschrieben:Hallo Udo,
hast du den Kasten erst in den letzen Wochen gekauft?
Gruß
Georg


Warum fragst Du danach? Interessiert mich nur nebenbei. :yes:

Grüsse Udo
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Re: SIEMENS RUNDFUNK BAUKASTEN (1935)

Ungelesener Beitragvon udo » 27. Okt 2014, 21:16

Georg hat geschrieben:Hallo Udo,
gute Idee! Das muß ich mal versuchen.
Gruß
Georg


Hallo Georg,
ja die Idee war gut ,aber das geht mit Stahlblech nicht(gerade probiert). Zu hart. Bleibt nur fräsen.

Grüsse Udo
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Re: Sanierung SIEMENS RUNDFUNK BAUKASTEN (1935)

Ungelesener Beitragvon buedes » 27. Okt 2014, 21:35

Hallo Freunde,

kleiner bohren und dann mit einer Schlüsselfeile im Schraubstock passgenau ausarbeiten, aufweiten! :lol_1:
Geht wunderbar!

Gruß, Horst
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Re: Sanierung SIEMENS RUNDFUNK BAUKASTEN (1935)

Ungelesener Beitragvon udo » 27. Okt 2014, 21:59

Hallo buedes,
ja das ist so ähnlich wie fräsen(Dentalfräse). Was ich damit meine ,werde ich als Foto mal einstellen.

Grüsse udo
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Re: Sanierung SIEMENS RUNDFUNK BAUKASTEN (1935)

Ungelesener Beitragvon Georg » 27. Okt 2014, 22:31

Hmmm...
so schnell will ich nicht aufgeben; der Kern der Idee:
ein Stanzwerkzeug und Hartholz als Unterlage ist verlockend.
Das ist, Im Gegensatz zu richtigem Stanzwerkzeug, im Bereich
der Bastlerpräzision.
Vielleicht mit einem Papierbohrer?
Oder ein stumpf abgedrehtes Stück 6 mm Silberstahl, zum
D angefeilt und gehärtet?
Mal sehen....
Gruß
Georg
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Re: Sanierung SIEMENS RUNDFUNK BAUKASTEN (1935)

Ungelesener Beitragvon buedes » 28. Okt 2014, 00:24

Hallo Georg,

in der Zeit, die du zum Anfertigen des Werkzeugs benötigst, hast du das D-Loch dreimal ausgefeilt und sogar noch im Paket mit mehreren Platten gleichzeitig! :zwinkie:

Gruß, Horst
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buedes
 
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Re: Sanierung SIEMENS RUNDFUNK BAUKASTEN (1935)

Ungelesener Beitragvon Georg » 28. Okt 2014, 21:21

Hallo Horst,
du hast natürlich recht. Manchmal reizt es halt etwas auszuprobieren.
Ich hab heute einen originalen Drehko leihweise bekommen,
demnach sieht einiges anders aus.
Den D-Ausschnitt braucht man eigentlich gar nicht, denn der
hat auf der Achse recht viel Spiel. Erst durch die Pressung
mit der Zentralmutter werden die Rotorbleche richtig spielfrei
festgezogen. Insofern kann man sich das D eigenlich schenken.
Die Bleche sind übrigens Alu.
Gruß
Georg
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Re: Sanierung SIEMENS RUNDFUNK BAUKASTEN (1935)

Ungelesener Beitragvon udo » 29. Okt 2014, 07:14

Hallo Georg
Kannst Du davon ein paar Bilder einstellen ?

Vielen Dank .

Udo
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