KOSMOS Baukasten Mechanik 10.Auflage (1957)

Der junge Forscher Mikromann schaut sich die Welt des Kleinsten an...

KOSMOS Baukasten Mechanik 10.Auflage (1957)

Ungelesener Beitragvon Georg » 26. Mär 2013, 18:20

Vor einigen Jahren
ersteigerte ich in Ebay zwei Kästen Mechanik. Umzugsbedingt wurden sie
verpackt und tauchten erst kürzlich wieder auf .
Nach einigem Herumrätseln und Irrwegen (siehe Threads Fundsache und
"Lehrbuch der Physik") wurde der Inhalt der Kästen einigermaßen verständlich.
Es handelt sich mit ziemlicher Sicherheit um Auflage 9 oder 10, wenn es letztere
überhaupt gab. Beigelegt war ein Handbuch Auflage 8, nach welchem ich
die Teile in den besser erhaltenen Kasten einräumte, "ÜberSTAN" kam in die den
schlechten Kasten.


Bild
Die Zinkung zeigt, die beiden Kisten sind nicht aus einem Herstelllos, evtl sogar aus verschiedenen Auflagen.
Die Abmessungen: l x b x h :
Außen 500 x 222 x 100 mm
Innen (licht) 482 x 205 x 88 mm
Garenfeld gehört heute zu Hagen in Westfalen (schon in dem Industriemuseum Hagen gewesen?)


Bild
Man sieht, Kasten und Etikett sind ähnlich denen des Baukasten "Radiotechnik" (1951)


Bild
Nachdem man den Deckel abzieht, findet man zuerst einige größere Teile wie Grundplatte,
Ausschneideskalen und die langen Holzteile.


Bild
Hier die Grundplatte, langer Ständerstab und Waagebalken separat.


Bild
Im Kasten vorn zwei Pappschachteln mit Kleinteilen, hinten größere Teile.
Da fehlt leider der Standrundkolben. Geteilt wird der Kasten längs durch ein Brett, das
zum Bau der Dezimalwaage und anderer Versuche entnommen werden kann.
Auch der Kasten selbst dient zu Versuchen, über den Deckel werden Saiten zu akustischen Versuchen
aufgespannt. Dafür gibt es Bohrungen an den Stirnseiten.
Die großen Räder sind schon Kunststoff die kleinen Holz, allerdings sind auch
2 keine Rollen aus Kunststoff dabei.


Bild
Nach Abheben der Pappschachteln werden weitere Kleinteilfächer sichtbar und vorn ein schmales Fach,
darin werden lange schlanke Teile verwahrt: Thermometer, Glasrohre usw. Der Kenner erkennt die
Dampfmaschine "der 3ten Art", kein doppelt durchbohrter Gummistopfen mit Querbohrung für die
Steuerwelle mehr , sondern ein schwerer Messingpfropfen. Das Pfeifenrohr ist vernickelt
und steckt hier im Bild in der Papphülse, die bei Versuchen zur Schallerzeugung dient.


Bild
Größeres Bild einer Kleinteilschachtel, daneben 4 Rundstäbe 4 mm Durchmesser 120 mm lang,
aus (von oben) Al, Stahl, Cu und Ms. Die kommen im Handbuch 8. Aufl. nicht vor,
dürften für Versuche zur Wärmeleitfähigkeit dienen.


Bild
Noch zwei Teile, die von der 8ten Auflage abweichen, die Drahtbügel für die Waagschalen.
(Dazu werden die gr. Räder verwendet) Die Bügel sind jetzt dreieckig, in der
8. Auflage waren das noch Rechtecke mit einem "Kringel" oben.
Ich war zunächst der Meinung, die seien gebastelt, aber dann kam hier der Prospekt zum
Kasten Mechanik von 1957 zu Tage. Der Prospekt zeigt auch, daß es die 10. Auflage
des Kastens gab:


Bild Bild
Man erkennt den Bügel vorn an der Dezimalwaage.


Hier die wichtigsten Seiten aus der Anleitung 10. Auflage(19457 :
Da mit dieser Anleitung die 10. Auflage sicher ist, habe ich den
Betreff entsprechend geändert.

Bild

Bild

Bild

Diese drei Seiten (und über 180 weitere habe ich als img-File von Thomas1953 erhalten.
Thomas hat sich die Mühe gemacht, in der DNB die Anleitung abzufotographieren.
Dafür verdient er verschärfte Anerkennung! :=)
Ich muß nun den Kasten neu einräumen :=(
Georg
 
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KOSMOS Baukasten Mechanik 10. Auflage (1957)

Ungelesener Beitragvon buedes » 26. Mär 2013, 21:26

Hallo Georg,

mein hier künftig noch vorzustellender Kasten Optik hat ungefähr die gleichen Grundmaße: 480 x 230 x 70mm. Auch vom Aussehen und der Machart her ähnelt er stark deinem Kasten hier.

Bild

Da gab es von Kosmos in den 50-iger Jahren sehr wahrscheinlich eine ganze Serie von Experimentiermaterialien für Schulen zu verschiedenen Fachgebieten. Denn ich erinnere mich, dass im Sammlungsraum meiner Schule eine ganze Reihe davon oben auf den Schränken standen.

Gruß, Horst
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KOSMOS Baukasten Mechanik 10.Auflage (1957)

Ungelesener Beitragvon Georg » 26. Mär 2013, 22:37

Hallo Horst,
das Brettchen mit Zapfen und der großen Bohrung hinten
in deinem Kasten Optik, lag auch in einem meiner Mechanikkästen.
Es hat mir ganz schön Kopfzerbrechen bereitet, bis ich diesen
"Blindgänger" zuordnen Konnte :=)
Gruß
Georg
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KOSMOS Baukasten Mechanik 10. Auflage (1957)

Ungelesener Beitragvon buedes » 26. Mär 2013, 23:08

Hallo Georg,

mit diesem Kasten habe ich mich überhaupt noch nicht intensiver befasst!

Gruß, Horst

PS.:
Ein Handbuch dazu mit Inhaltsverzeichnis fehlt mir noch.
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Kosmos Baukasten Mechanik 10. Auflage (1957)

Ungelesener Beitragvon radioman » 9. Dez 2018, 21:43

Ein Mitglied fragte mich nach der Anleitung zum Bk Mechanik 10. Aufl. 1957.

Die Anleitung gehört zum Holzkasten mit Schiebedeckel mit den Maßen 220x103x502mm.
Der Kasten besteht aus Buchenholz, das mit Klarlack lackiert ist.

Hier nun Auszüge aus der Anleitung mit Stückliste und Kastenaufteilung.
Der Umschlag der Anleitung ist im Original gelblich-weiß.

Großbilder per Klick:

BildTitelseite der Anleitung

BildSeite 14 mit Abb. der Teile und erstem Teil der Stückliste

BildSeite 15 mit zweitem Teil der Stückliste

BildRückseite der Anleitung mit Kastenordnung

Auf dem Buchrücken steht: WILHELM FRÖHLICH; MECHANIK - AKUSTIK - WÄRMELEHRE

Gruß
radioman
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Re: Kosmos Baukasten Mechanik 10. Auflage (1957)

Ungelesener Beitragvon Georg » 11. Dez 2018, 12:01

Hallo radiomann,
darauf habe ich seit langem gehofft!
viewtopic.php?f=4&t=813
Hast du auch einen Kasten 10te Auflage?
Leider habe ich zu meinem Kasten kein richtiges Handbuch
(nur ein älteres aus 1941)
Eine der größten Abweichungen von den älteren Kästen und auch
den "Techniküssen" der 50er und 60er ist das Steuerventil der
Dampfmaschine, das aus einem Messingblock besteht, nicht aus
einem mehrfach durchbohrten Gummistofpen.
Man kann diesen Block direkt an dem Ständer anschrauben
(Anstelle Klammer und Keil), aber ich weiß nicht, wie das
vorgesehen war. Könntest du bitte die Seiten aus dem Handbuch
zum Thema Dampfmaschine scannen und posten?
Das würde mir weiterhelfen.
Gruß
Georg
PS
Die Seite(n) mit der Dezimalwaage wären auch interessant,
wegen der Querbohrung(en) in den Keilen, die bei der
Waage als Lagerschneiden dienen.
In der obigen Abbildung haben die Keile eine Querbohrung,
meine Keile haben drei Bohrungen!
Georg
 
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Ungelesener Beitragvon Georg » 26. Dez 2018, 09:59

Hallo radioman,
bist du beleidigt, weil ich dich versehemtlich "Radiomann" nannte?
Na ja,
Georg
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KOSMOS Baukasten Mechanik 10. Auflage (1957)

Ungelesener Beitragvon radioman » 14. Feb 2019, 10:26

Kosmos Bk Mechanik 10. Aufl. 1957, Waagebalken 3a

Hallo Georg
ich bin nicht beleidigt! und auch nicht regelmäßig im Forom.

Der Waagebalken ist scheinbar ein seltenes Teil in der Bucht zu sein. Ich habe lange danach gesucht.

BildWaagebalken Nr. 3a: links, mittig und Profil

Nun Daten zum Waagebalken.

Lackierter rechteckiger Buchenholzstab 460x18,5x18,5

Skalenfläche
Skala von links nach rechts, über der ganzen Stabbreite,
an der Oberkante anliegend, Skalierung wie Gliedermaßstab:
1mm, 5mm und 10mm mit Ziffern von 1 ...45, Ziffern 0 und 46
weggelassen.

Bohrungen (Alle Bohrungen sind auf Skalenflache und komplett durchs Holz)

1 Bohrung ø3 auf Skala genau bei "23cm" 5mm von Oberkannte

16 Bohrungen ø3 mittig auf Holzstab-Längsachse mit folgenden Abständen:
...|27|27|27|27|27|27|27|27|54|27|27|27|27|27|27|27|27|...

1 Bohrung ø2 bei auf Skala genau bei "23cm" 15mm von Oberkannte für durchgehenden Stahlstift

Ausparungen (auf Fläche oberhalb Skalenfläche)

Alle Ausparungen sind auf auf Holzstab-Längsachse und komplett durchs Holz.

2 gleiche Nuten endseitig von links bzw. rechts 30x5

1 mittige Nute 34x6 incl. Rundung rechts und links

Profil (auf Fläche gegenüber Skala)

Durchgehende kreisrunde Kehle auf Holzstab-Längsachse mit Radius ca. 7,5mm

Kehlentiefe 4mm

Steg oben und unten ca. 2mm

Mit freundlichem Gruß
radioman
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KOSMOS Baukasten Mechanik 10. Auflage (1957)

Ungelesener Beitragvon Georg » 15. Feb 2019, 13:14

Hallo Radioman,
""Der Waagebalken ist scheinbar ein seltenes Teil in der Bucht zu sein. Ich habe lange danach gesucht.""


Da die Baukästen Mechanik recht selten sind, hätte ich angenommen,
daß es für so ein einzelnes Teil gar keine Chance gibt.
Oder hast du einen "Restekasten" ersteigert?
Auf jeden Fall sieht es gut aus.
Holztechnisch ist das nicht so selbstverständlich, da Buche stark
"arbeitet" wenn sie nicht gründlich gedämpft und gut abgelagert wird.
Für einen Waagebalken wäre das natürlich schlecht, wenn er sich,
auch nur wenig, verzieht.
Gruß
Georg
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Ungelesener Beitragvon radioman » 2. Mär 2019, 11:37

Der Waagebalken ist scheinbar ein seltenes Teil in der Bucht zu sein. Ich habe lange danach gesucht.


Hallo Georg,
altes abgelagertes Buchenholz vom Rahmen eines Möbelschubkästen der 50er-60er Jahre
könnte nützlich sein.

Mit freundlichem Gruß
radioman
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KOSMOS Baukasten Mechanik 10. Auflage (1957)

Ungelesener Beitragvon Thomas1953 » 6. Jun 2021, 07:45

Hallo glückliche Besitzer des Mechanik-Kastens :-) ,

vor einiger Zeit konnte ich für teueres Geld einen unvollständigen Mechanik-Kasten (leider ohne Anleitung) erwerben. Ich versuche ihn zu vervollständigen und habe ein paar Fragen:
Wie groß ist der Temperaturbereich des Thermometers?
Wie lang ist das Thermometer?
Aus welchem Material ist das Rohr der Federwaage? (Sieht aus wie Pappe.)
Ist die Auskehlung des Waagebalkens für irgendeinen Versuch notwendig?

Viele Grüße,

Thomas

PS: Hat jemand zufälligerweise einen Scan des Handbuches?
Thomas1953
 
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Ungelesener Beitragvon Georg » 6. Jun 2021, 12:47

Hallo Thomas,
das Thermometer ist 18,5 cm lang, die Skala geht
von - 30 bis 115 ° C.
Füllung ist rosa, also wahrscheinlich Alkohol.
Das Rohr der Federwaage ist Pappe, wie du schon
vermutet hast.
Sowohl der Ständerstab als auch der Waagebalken
haben eine Auskehlung.
Beim Durchblättern der Anleitung fand ich zwei Stellen
beim der die Auskehlung benutzt wurde: Bahn für
Kugeln bzw als schiefe Ebene zum "Rutschen",
wobei aber nicht ausdrücklich auf eine der Leisten verwiesen wurde.
Ich vermute, daß man lange Leisten mit Auskehlung herstellte,
aus denen man dann Waagebalken, Ständerstab und
Dampfmaschinenständer zurecht schnitt.
Ich hoffe, das hilft dir weiter, aber frage ruhig an, wenn
du Hilfe brauchst.
Gruß
Georg
Georg
 
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Ungelesener Beitragvon Thomas1953 » 6. Jun 2021, 19:23

Hallo Georg,
besten Dank für die prompte Antwort, hat mir sehr geholfen. :thumb: Normaler Alkohol kann es eigentlich nicht sein, da der schon unter 100 Grad Celsius siedet. Welchen Durchmesser hat das Thermometer?
Kannst du bitte die Seite 138 des Anleitungsbuches scannen/abfotografieren und hier hinterlegen? Das ist die Seite, wo die Eisenkugel erhitzt wird und dann nicht mehr durch das Loch der Scheibe passt.
Hast du eigentlich mal den Waagebalken nachgebaut? Mir ist es mehr schlecht als recht gelungen, lag zum Teil auch an fehlendem Wewrzeug, sprich Fräse. Zumindest kann man die Hebelexperimente damit ausreichend zufriedenstellend durchführen, auch ein Streichholz lässt sich wägen :D. Noch eine Frage: Wie hoch ist die Belastung der Federwaage bei Vollauslenkung (80 mm)?
Vielen Dank im Voraus.
Grüße,
Thomas
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Ungelesener Beitragvon Georg » 7. Jun 2021, 10:31

Hallo Thomas,
der Reihe nach:
- Das Thermometer hat 6,3 mm Durchmesser. Die Füllung ist
mit Sicherheit ganz normales Äthanol, der Siedepunkt spielt
keine Rolle, da die Kapillare oben zugeschmolzen ist.
Der Druck in der Kapillare ist dann halt oberhalb 78°C größer
als Atmosphärendruck.
- http://galerie.experimentierkasten-boar ... ehnung.jpg
In meinem Kasten habe ich zwar zwei vermutliche "Lochscheiben" gefunden mi
8 bzw 12,9 mm Loch. Eine schwarz angelaufene Stahlkugel von 12 mm ist dabei.
aber keine passende. Wie sieht das bei dir aus?
Vielleicht kann Radioman helfen?
- Nein, den Waagebalken habe ich nicht nachgebaut, wenn,
dann würde ich die Auskehlung weglassen.
- Die Federwaage zeigt bei Belastung mit 200 g einen
Ausschlag von 190 Skalenteilen auf der 400er-Skala.
Diese Skala soll wohl Gramm bzw Pond zeigen.
Aber genau ist das nicht, die Reibung in dem Papprohr
stört.
Gruß
Georg

Nachtrag, Korrektur:
Im Beitrag ganz oben findet sich in der Teileliste:
M58 : Lochscheibe, Loch 13 mm
M59a : Ventilscheibe, Loch 8 mm
Somit ist klar, daß zu der Lochscheibe eine Stahlkugel
mit 13 mm Durchmesser gehört.
Georg
 
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Ungelesener Beitragvon Thomas1953 » 7. Jun 2021, 22:05

Hallo Georg,
vielen, vielen Dank für deine Mühe. Damit sind meine Fragen fast alle geklärt. :D.
Wegen des Druckes im Thermometer habe ich gefunden, dass Ethanol bei 115 Grad Celsius etwa 3,5 Bar Druck erzeugt. https://www.ksb.com/blob/186004/1ecedc0d3ea03014d1181acd05e37d51/dampfdruck-data.pdf Das Röhrchen muss dann 2,5 Bar Überdruck aushalten. Da der Innendurchmesser sehr klein ist, ist die Kraft dann nicht so groß, sollte also nicht platzen :oops:
Die Kugel in meinem Kasten hat 13 mm Durchmesser und passt im kalten Zustand genau durch die 13 mm Lochscheibe.
Ja, die Kehlung im Waagebalken lasse ich weg, ist wohl für die Experimente ohne Bedeutung.
Die vorletzte Frage: Welche Version hat dein Anleitungsbuch?
Und die letzte: Kannst du bitte noch ein Foto deiner Federwaage einstellen? Ich habe bisher nur Abbildungen mit Skala von 0 - 80 mm gesehen.
Grüße,
Thomas
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Ungelesener Beitragvon Georg » 8. Jun 2021, 10:22

Hallo Thomas,
Die Kapillare ist nicht der kritische Teil des Thermometers,
es ist die "Thermometerkugel" am unteren Ende.
Dort wird das Thermometer durch Überdruck zuerst
platzen. Ich vermute, daß der Thermometermacher von einer
Höchsttemperatur von 100°C im Gebrauch ausging.
Anderenfalls hätte er eine kleine Aufweitung am oberen
Ende als Sicherheitsvolumen gemacht.

Meine Anleitung ist 8.te Auflage 1949.

http://galerie.experimentierkasten-boar ... aage_1.jpg
http://galerie.experimentierkasten-boar ... aage_2.jpg

Ich habe inzwischen 13 mm Kugeln auf Ebay bestellt.
Ich kann es nicht beschwören, aber das Loch in der Scheibe
könnte ausgerieben sein.
Bin gespannt, ob das dann "passt", im wahrsten Sinne.
Gruß
Georg
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Ungelesener Beitragvon Thomas1953 » 8. Jun 2021, 13:28

Hallo Georg,
danke für die Bilder. Da hatte ich wohl bisher immer nur die eine Seite der Skala gesehen
Wahrscheinlich hast du recht damit, dass die Thermometerkugel der kritische Teil ist. Das werde ich bei Gelegenheit mal mit einem billigen 1-Euro-Thermometer (bis 50 Grad) testen. Versuch macht kluch :-o . Ich werde dich dann über den Ausgang informieren.

Es ist soweit, das Ergebnis des Versuchs steht fest: Die Thermometerkugel zersprang kurz vor dem Siedepunkt des Wassers. Gemäß Dampfdrucktabelle von Ethanol entspricht das einem Druck von ca. 2 Bar, d.h. ein Überdruck von 1 Bar war des Thermometers Tod. :heul:

Deshalb denke ich, im Thermometer bis 115 Grad ist etwas anderes als Ethanol, vielleicht gefärbtes Octan. (Octan hat einen Siedepunkt von 126 Grad Celsius und einen Schmelzpunt von -57 Grad.)

Grüße,
Thomas
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Ungelesener Beitragvon Georg » 9. Jun 2021, 16:31

Hallo Thomas,
meine bei Ebay gekauften Kugeln passten nicht durch die
Bohrung, ich mußte erst eine knappe Haaresbreite
nacharbeiten.
Was das Oktan betrifft, hast du die Daten von n-Oktan
angeführt, du würdest erschrecken, was das in halbwegs reiner
Form kostet.
Außerdem sind Kohlenwasserstoffe generell ungeeignet, da
die Löslichkeit der Farbstoffe darin zwischen Null und wenig
liegt. Bei dem kleinen Durchmesser der Kapillare ist
dann nichts zu sehen.
Man verwendet mindestens Aromaten, z. B. Toluol ( war
in den Thermometern mit blauer Färbung drin).
Was deinen Versuch betrifft, hast du den Faden während
des Erwärmens genau beobachtet?
Wenn der Faden nämlich oben "anschlägt", baut sich momentan ein
beliebig hoher Druck auf (bis zu 1000de Bar) bis jemand nachgibt.
Gruß
Georg
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Ungelesener Beitragvon Thomas1953 » 9. Jun 2021, 21:16

Hallo Georg,

so genau hatte ich den Faden leider nicht im Blick, aber sehr weit oben war er in jedem Fall, da das Thermometer ja nur bis 50 Grad geeignet war. Allerdings liegt die kritische Temperatur für Ethanol bei ca. 240 Grad Celsius, d.h.bei 100 Grad sollte da immer noch eine Gasphase vorhanden sein. Wie dem auch sei, ich wollte eigentlich nur sehen, welcher Teil des Thermometers zuerst den Geist aufgibt, und das war die Kugel, wie du schon richtig vorhergesagt hattest. Bei Toluol habe ich gesehen, dass der Siedepunkt bei 111 Grad Celsius liegt und der Dampfdruck bei 120 Grad ca. 1,4 bar beträgt. Den Überdruck von 0,4 bar könnte tatsächlich ein Thermometer, das für 115 Grad geeignet ist, ohne Weiteres aushalten. (Dass Octan so teuer ist und sich auch nur schlecht färben lässt, war mir überhaupt nicht bewusst. :oops: ). Xylol wäre auch noch ein Kandidat.

Zu Kugel und Scheibe:
Ich muss zugeben, dass ich auch bei meiner Scheibe das Loch ein klein wenig "bearbeiten" musste, damit die Kugel von allein gerade so hindurch fiel. Vorher konnte ich sie nur mit ein klein wenig Kraftaufwand hindurchdrücken. Das führte ich aber auf ein wenig Korrosion im Lauf der immerhin mehr als 60 Jahre zurück.

Viele Grüße,

Thomas
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KOSMOS Baukasten Mechanik 10. Auflage (1957)

Ungelesener Beitragvon Georg » 11. Jun 2021, 13:50

Hallo Thomas,
ich habe gerade mal Kugel und Lochscheibe "umgedreht " versucht.
Die Lochscheibe zuerst eine Minute in den Gefrierschrank
gelegt (-17°C) und dann wie gehabt.
Es dauerte ca 1/2 Minute bis zum Fall der Kugel.
Gruß
Georg
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Re: Kosmos Baukasten Mechanik 10. Aufl. 1957

Ungelesener Beitragvon Thomas1953 » 14. Jun 2021, 09:19

Schöne Alternative :-)

Nebenbei: Es gibt zwei unterschiedliche threads zum Baukasten Mechanik 10. Auflage 1957. Vielleicht wäre es sinnvoll beide zusammenzuführen.

Grüße,

Thomas
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Re: Baukasten Mechanik 10.Auflage (1957)

Ungelesener Beitragvon Georg » 17. Jun 2021, 18:08

Hallo,
es gibt einige wichtige Ergänzungen zu meinem Baukasten Mechanik,
siehe oben im ersten Post. Teileliste und Bauteileinordnung
Hier nur als Anstoß , damit das Thema wieder in den Übersichten erscheint.
Georg
 
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KOSMOS Baukasten Mechanik 10. Auflage (1957)

Ungelesener Beitragvon Georg » 19. Jun 2021, 17:21

Hallo Thomas,
das soll mir recht sein. Das müßte vermutlich Jürgen machen? *
Ich hatte meinen Thread etwas umbenannt, um unterscheiden
zu können.
Nachdem ich die Handbuch-Kopien habe, fing ich an meinen
Kasten aufzuräumen, wobei ich einige fehlende Teile erst bemerkte.
Hast du diese "Stimmplatte"? (Teil 92) Davon hätte ich gern
die Maße,und was für ein Material das ist.
Gruß
Georg

* erledigt
JuergenK
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Re: KOSMOS Baukasten Mechanik 10.Auflage (1957)

Ungelesener Beitragvon Thomas1953 » 20. Jun 2021, 09:18

Hallo Jürgen,
vielen Dank.

Hallo Georg,
hier ein Bild der Stimmplatte, Aluminium,1 mm, Länge 66 mm, Breite 20 mm, Ausschnitt 6*20 mm, Loch 3 mm Durchmesser
Bild

Grüße,
Thomas
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Re: KOSMOS Baukasten Mechanik 10.Auflage (1957)

Ungelesener Beitragvon Georg » 20. Jun 2021, 10:43

Hallo Thomas, Jürgen,
vielen Dank!
Gruß
Georg
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