Hallo Liste,
dieses (erste) Posting handelt zwar vom Jubiläums-Radiomann, es ist hier nachträglich neu einkopiert. Es ging mir zunächst nur um Versuche mit dem Radio + Elektronik 7A bzw. ohne-7-A, die ich durch Vorversuche mit dem Radiomann vorbereiten wollte. Ich danke Jürgen für den Hinweis, beides könnte in einem "Faden" zusammen geführt werden. Inzwischen stellte sich bei mir auch heraus, dass sich alles zu einem Projekt entwickelt hat, das über den Rahmen von sowohl Radiomann als auch R + E hinausreicht, mit größeren Anteilen von Selbstbau und Experimentieren "auf der grünen Wiese". Bitte um Verständnis, dass das vielleicht hier etwas holprig erscheint, aber manchmal entwickeln sich Dinge eben weiter.
EinschubIch verfüge leicht entspannt inzwischen über drei Sätze des Radio + Elektronik. Damit habe ich genügend "Brettchen", die auch bis zu dreifach vorliegen und Ausgaben für interne Bastelprojekte sein werden. Ich denke auch daran, bei einem Pult aus dem A, die Federklemmen hinaus zu werfen. Als der dritte Kasten kam, musste ich feststellen, dass die
Messing-Klemmen dunkelbraun oxidiert sind und
keinen Kontakt zu den angelöteten Bauelementen aufweisen. Mit Hunderten von
Kurzhub-Feilungen mit Schlüsselfeilen in den Durchbrüchen der Klemmen für die Verbindungsdrähte will ich mich jedenfalls nicht quälen. Heute habe ich einen
Drehko getauscht, weil der offenbar defekt war und
nur bis ca. 250 pF kommt, dann dreht sich sichtbar etwas durch. Aus dem dunkelbraun korrodierten Pult kam das Ersatzteil. Die klemmen lassen sich auch im Pult leicht löten
. Liessen sich die korrodierten Klemen demontieren, dann kämen die in den WC- bzw. Prothesenreiniger (alles Tipps von diesem Board). Aber das ganze Pult will ich da nicht eintunken.
Historisch vielleicht interessant sind kleine Unterschiede, mal gab es schwarze dann aber auch graue Drehknöpfe. Im "korodierten" Pult sind
Trafo und seine Zuleitungen von einem Pappkarton umgeben. Und zunächst sagte der Trafo keinen Mucks, das
schöne originale Anschlusskabel (endlich !) zeigte keinen Durchgang, bis ich eine
Schraube im angespritzten Stecker fand, worunter sich eine total korodierte und durchgeschmolzene Feinsicherung 50 mA befand. 100 mA eingesteckt und alles funktionierte. Die Brettchen waren aber alle normal gedunkelt (Klemmen) bzw. hell (Kunstoff). Der Vorgänger hat also offenbar auch mehrere Kästen neu zusammen gestellt, was ich auch ja jetzt tue. Ich bin ja auch kein "Historiker", habe aber Verständnis für richtige Sammler, denen meine Vorgehensweise ein Graus ist.
Letzens war ja eine ganze R + E Suite auf ebay mit einem Anfangsgebot von weit über 400 €. Das war es mir dann nicht Wert, zumal ich ja bis auf die Spezialglimmlampe alle Bauelemente neu gekauft und auf überzählige Brettchen gelötetet hatte.
Und nun kommt der
Radiomann-Versuch auf Langwelle.
Warum das hier steht und was Radiomann mit R + E zutun hat, meine Intention und "roadmap" wird sicher gleich jedem Einleuchten. Ich war ja gestern total fertig mit den Nerven, nicht nur weil hier das ganze Haus renoviert wird mit extremen Belästigungen und Gefahren ... , aber heute geht es mir wieder besser, obwohl die Handwerker mich gestern morgen um 7 und dann noch mal um 8 heraus geklingelt haben. Und heute wollen sie um 6 Uhr klingeln, ich stelle jetzt erstmal und erstmals meine Klingel ab. ... So!
Als ich mir den Jubiläums-Radiomann schenkte war noch nichts von diesem brutalen Geknatter zu hören, vor einem (?) Jahr hatte ich auch noch nichts bemerkt. Das geht von 250 kHz bis hoch nach 5,3 MHz. Als ob jemand hier in Darmstadt ein Überhorizontradar im MW-Leistungsbereich installiert hätte. Das ist so laut, dass ich abends nach 22 Uhr und in der Mittagszeit keine Mittelwelle mehr einschalten kann. Zunächst dachte ich, das seinen neue, starke Mittelwellensender in DRM ...
Jetzt kommt der Text, und dann bin ich weg ...
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Donebach im RadiomannDa Donebach im Odenwald abschaltgefährdet und der einzige starke Rundfunk-LW-Sender in der Umgebung, da außerdem die Mittelwelle durch den
extrem lauten Knatter-Lattenzaun versaut ist
[verzeiht mir bitte diese emotionale Äußerung ...] und somit fast alle Empfangsversuche der verschiedenen Experimentierkästen (alle grundlegenden auf jeden Fall)
auf Mittelwelle undurchführbar sein werden, gibt es mehrer triftige Gründe, sofort mit Versuchen des Langwellen-Empfangs von
Donebach (153 kHz) zu beginnen.
Erster Versuch (der "
Referenzversuch") soll der Empfang von Donebach mit dem
Radiomann (Jubiläums-Radiomann) sein. Hierfür hatte ich auf ebay eine Langwellenspule auf Stiefelkörper gefunden.
Der erste Empfangsversuch, der btw. die grausame Lage auf Mittelwelle erneut bestätigte (die meisten der wenigen Mittelwellensender in dieser Nach sind nur mit äußerst diffizilen Einstellung zu empfangen, an vielen Stellen
fliegt einem der knatternde Kopfhörer beinahe um die Ohren) soll Erkenntnisse für den Bau bzw. Bemessung von Bauelementen liefern, die es erlauben, die vielen Empfangsversuche der anderen Experimentierkästen mit umgestrickten Schaltungen (aber immer noch durch die Anleigungsbücher unterstütz) mit Erfolg und Kenntniszuwachs durchzuführen, eben
nicht mehr auf Mittelwelle, sondern auf Langwelle. Und dieser
Referenzversuch erfolgte am 02.08.2013 mit dem Radiomann erfolgen.
Aber auch auf LW ist das Lattenzaun-Knattern zu hören (im oberen Bereich, Donebach liegt erfreulicherweise aber ganz unten.
Auch auf LW ist das Lattenzaun-Knattern zu hören, liegt aber im oberen LW-Bereich und ist daher von Donebach weit genug entfernt.
Durch Auswertung der "Pfeifsignale" des mit hohem Pegel lose eingekopptelten "Pocket Signalgenerators" wurde für den Abstimmbereich der Langwelle eine untere Frequenz von 194 kHz bestimmt. Es ist daher erforderlich, parallel zur angeklemmten Schwingkreisspule eine Parallel-Kapazität zu bestimmen, die dort "angeklemmt" werden kann.
Mit dem proggi LCFR bestimmte ich zunächst das L der Stiefelspule zu 2,1 mH (gemessen hatte ich vor einigen Tagen 2,3 mH, siehe die .xls, meine frühere Messung wird somti bestätigt) Mit
LCFR ergaben sich die Werte wie folgt (langsam schlich ich mich an den erforderliche Wert an, die untere Frequenz des Radiomann wollte ich bei ca. 140 kHz haben.
Tabelle "Parallel-C für Donebach"
320 pF 194 kHz
520 pF 152 kHz
600 pF 142 kHz
620 pF 139 kHz
Der im Radiomann verbaute Drehko weist laut Begleitheft eine Kapaziät von 320 pF auf. Das Parallel-C muss also eine solche mit 300 pF aufweisen. In meiner Bastelkiste fand ich ein keramisches C mit (gemessen)
331 pF. Dieses wird also demnächst mit Anschlüssen versehen, damit es in die Schraubhülsen der Telefonbuchsen für die Spule gesteckt werden kann. Zwei Buchse mit offener Öse (4-mm-Buchseneingang) eignen sich da sehr gut.
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Wie im Spruch mit den glühenden Kathoden und dem Gemüt, so fühlte ich mich beim Radiomann-Versuch auch. Und freuhe mich schon auf die Zeit, wenn mit selbstgebauten Röhrenplatten nicht nur 1 Röhre (aus dem D), sondern zwei bis vier Röhren auf dem schwarzen A-Pult sich ein Stelldichein geben werden
.