Heinz Richter Der Auflagen-Millionär (eine Biografie)

z.B. für Hinweise zu Anleitungen oder einschlägige Fachliteratur ...

Heinz Richter Der Auflagen-Millionär (eine Biografie)

Ungelesener Beitragvon JuergenK » 25. Okt 2012, 20:09

Eine lesenswerte Biografie über Heinz Richter, dem legendären Autor zahlloser Fachbücher und zugleich Schöpfer der Experimentierkastenserien KOSMOS Radio + Elektronik A bis D und KOSMOS Elektroniklabor XG bis XU, erschien in der Ausgabe April/Mai 2011 in der FUNKGESCHICHTE Nr. 196. Die FUNKGESCHICHTE ist die Mitgliederzeitschrift der Gesellschaft der Freunde der Geschichte des Funkwesens e.V. (GFGF, http://www.gfgf.org/ ), deren Chefredakteur der Fachjournalist Peter von Bechen ist. Seine zehn Jahre dauernde, intensive Recherche, welche erst knapp 30 Jahre nach dem Tod von Heinz Richter begann, führte zu der interessanten Lebensgeschichte unter dem Titel „Heinz Richter – Der Auflagen-Millionär“.

Soeben gestattete uns Peter von Bechen die Veröffentlichung seines Artikels im Experimentierkasten-Board. Hierfür danke ich Ihm recht herzlich und denke, dass die bisher nur im Kreis der GFGF-Mitglieder nachzulesende Biografie auch bei dortigen Nichtmitgliedern (oder durch den Artikel vielleicht initiierten neuen GFGF-Mitgliedern) großes Interesse findet.

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Re: Heinz Richter Der Auflagen-Millionär (eine Biografie)

Ungelesener Beitragvon JuergenK » 4. Nov 2012, 23:41

Autor: Peter von Bechen

Nicht wenige aus der Generation, die heute über 50 Jahre alt sind, wurden in den 1960er- und 1970er- Jahren als Jugendliche nach der Lektüre eines Buches von Heinz Richter vom Radio-Bastel-Virus befallen. Viele haben die Beschäftigung mit der Elektronik seit dem zu ihrem Hobby gemacht, für etliche ist es sogar zum Beruf geworden.


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HEINZ ALBERT OTTO RICHTER, geb. 2. November 1909 in Gehrden;verst. 14. Mai 1971


Wohl kein Autor populär-technisch-wissenschaftlicher Literatur hat über viele Jahre eine größere Zahl von jungen Menschen für Radiotechnik und Elektronik begeistern können. Dieser durchaus lobenswerte Verdienst sollte nicht dadurch geschmälert werden, dass einige seiner Bücher, insbesondere in den Jahren, als sie die höchsten Auflagen erreichten, von Fachleuten eher kritisch gesehen wurden.

Beschäftigt man sich mit seiner Biografie, wird schnell klar, dass es sich bei Heinz Richter um einen außerordentlich talentierten Ingenieur handelte, der sich seit Beginn seiner Karriere mit der jeweils aktuellen Technik auseinandergesetzt, aber trotzdem den Bezug zur Praxis nie verloren hat. Seine heute noch bekannten Bastelbücher sind quasi nur die Spitze des Eisberges, ein nicht unerheblicher Teil seiner Arbeit ist weit weniger bekannt.


Günthers Buch bestimmt den Lebensweg

Heinz Albert Otto Richter wurde am 02.11.1909 in Gehrden bei Hannover geboren. Als er etwa 10 Jahre alt ist, zieht seine Mutter mit ihm aus familiären Gründen nach München. Dort geht er zum Gymnasium. Nachdem er mit zwölf Jahren zu Weihnachten das Buch „Kleine Elektrotechnik für Jungen“ von Hanns Günther (Walter De Haas) [1] (Bild 2) geschenkt bekam, geschieht etwas, das viele Jahre später auch den jungen Lesern der von Richter verfassten Bastelbücher wiederfährt: In seinem autobiografischen Vorwort seines Buches „Elektrotechnik für Jungen“ [3] beschreibt er das selbst: „Dieses Buch kommt dem schon frühzeitig an allem Technischen interessierten kleinen Knirps gerade recht. Er vertieft sich in die Baubeschreibungen und beginnt mit ziemlichem Ungeschick, aber mit großer Liebe und Begeisterung den Nachbau der Geräte. Er lernt aus Erfolg und Mißerfolg. Das Buch weckt sein technisches Interesse, daß es seine spätere Berufswahl bestimmt; er wird Elektroingenieur.“


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Bild 2: Das Buch von HANNS GÜNTHER [1] spielt im Leben des HEINZ RICHTER eine wichtige Rolle.


Der in der Schweiz (Rüschlikon am Zürichsee) lebende Walter De Haas, der unter dem Pseudonym „Hanns Günther“ zahlreiche Bücher veröffentlichte, zählt in den 1920er- und 1930er-Jahren zu den populären Autoren der Technikliteratur. Seine Selbstbau- und Bastelbücher sowie auch seine anspruchsvollen Fachbücher werden bei der Franckh´schen Verlagshandlung Stuttgart (heute „Franckh-Kosmos“) [2] verlegt und erreichen zum Teil fünfstelligen Auflagen. Zu seinen wohl populärsten Werken gehört der 1921 erschienene Titel „Das Reich der elektrischen Wellen“, in dem er die damals noch neuartige Radiotechnik auch für Laien verständlich beschreibt. Für Heinz Richter sollten W. De Haas alias Hanns Günther und die Franckh´sche Verlagshandlung später noch eine wichtige Rolle für seinen weiteren Lebensweg spielen.


Berufstart bei Radio Holzinger

Heinz Richter studiert Elektrotechnik an der „Höheren Technischen Lehranstalt München“ (später Oskar-von-Miller-Polytechnikum, dann FH München, heute Hochschule München), die er am 19. Februar 1932 mit Ingenieur-Abschluss verlässt. (Anfang der 1970er-Jahre, kurz vor seinem Tode, lässt er seinen Titel in „Ing. (grad.)“ ändern, um die akademische Herkunft des Ingenieurtitels zu dokumentieren, was seinerzeit auf Grund der Hochschulreform möglich war.)


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Bild 3: Anzeige von Radio Holzinger: An der Konstruktion dieses Gerätes muss RICHTER beteiligt gewesen sein (aus Funkschau 1936, Heft 49, Seite 392).


Den Start in sein Berufsleben macht der junge Ingenieur am 13.06.1932 bei der bis in die 1970er-Jahre bestehenden Münchener Firma Radio Holzinger; die damals in der Bayerstraße 15 (Nähe Hauptbahnhof) ihre Geschäftsräume hatte. Seine Aufgaben waren Leitung der Reparaturwerkstatt, Entwicklung von Selbstbaugeräten und Beratung von Kunden. Wie viele andere Radiogeschäfte in dieser Zeit versorgte Holzinger eine wachsende Gemeinde von Radiobastlern mit den erforderlichen Bauelementen. Um auch weniger versierten Laien den Selbstbau zu erleichtern, bot Holzinger wie auch andere Radiogeschäfte, z. B. RIM, komplette Bausätze an, die außer mit den Bauteilen auch mit einem mechanisch vorbereiteten Metallchassis ausgestattet waren. Damit hatte man mehr Erfolg als nur mit dem Verkauf von Einzelteilen. Beispiel ist der „Standard-Super“, den Heinz Richter entwickelt haben musste und der von Holzinger 1936 in der Funkschau beworben wurde (Bild 3). Als Richter die Firma am 15.06.1936 verließ, bestätigte Max Holzinger ihm in seinem Zeugnis, dass er seine Aufgaben sehr gewissenhaft und zur vollsten Zufriedenheit erfüllt habe. Sein Talent zum Improvisieren, das man im Zusammenhang mit Bastlergeräten unbedingt braucht, sollte ihm später, in den schwierigen Zeiten nach dem Krieg, noch zu Gute kommen.


Begegnung mit Hanns Günther

Bei dem Versuch, einen technischen Artikel zu veröffentlichen, begegnete Heinz Richter im Jahr 1933 beim Franckh-Verlag in Stuttgart Hanns Günther, dem Verfasser des Bastelbuches aus seiner Kindheit [1]. Titel und Inhalt des betreffenden Artikels sind heute leider nicht mehr feststellbar, auch ob es zu einer Veröffentlichung kam, ist auch nicht bekannt. Wichtiger ist, dass diese Begegnung, wie bereits erwähnt, langfristig den Lebensweg des Heinz Richter bestimmen wird. Im Vorwort zur „Elektrotechnik für Jungen“ von 1948 [3] schreibt er: „Es entwickelt sich eine außerordentlich fruchtbare Zusammenarbeit, die ihre Niederschlag vor allem in der Herausgabe von mehrbändigen funktechnischen Werken findet. Der persönliche Kontakt mit einem der erfolgreichsten Autoren populären technischen Schrifttums beeinflußt somit das Berufsleben des jungen Ingenieurs zum zweiten Male in entscheidender Weise. Er lernt Dinge, die den meisten Ingenieuren in den Laboratorien und sonstigen Arbeitsstätten gewöhnlich verschlossen bleiben.“ Damit gemeint ist wohl die Fähigkeit, als Autor komplizierte technische Zusammenhänge verständlich darzustellen. Dieses Talent hat Heinz Richter bereits in den 1930er-Jahren unter Beweis gestellt, aber ganz besonders nach dem Krieg mit seinen in großen Auflagen erscheinenden Büchern. Bei den erwähnten „mehrbändigen funktechnische Werken“ handelt es sich um die von „Fortschritte der Funktechnik und ihrer Grenzgebiete“, zu deren Bearbeitern (Redakteuren) neben Heinz Richter auch die bekannten Autoren Werner W. Diefenbach und Rolf Wiegand gehören. Diese Buchreihe ist Teil des „Handbuch der Funktechnik und ihrer Grenzgebiete“, zu dessen Herausgebern Manfred von Ardenne, Hanns Günther, Eugen Nesper und weitere illustere Namen der damaligen Radiotechnik-Szene zählen. Weitere wichtige Buchveröffentlichungen bei Franckh, an denen Heinz Richter vor 1945 als Autor beteiligt war, sind die Titel „Die Kathodenstrahlröhre“ (1938), „Schule des Funktechnikers“ (1938), „Das große Fernsehbuch“ (1938) und schließlich das „Lexikon der Funktechnik“ von 1943.

1942 bekommt Heinz Richter den Auftrag, das Jugendbuch „Kleine Elektrotechnik für Jungen“ [1] neu zu bearbeiten und an den aktuellen Stand der Technik anzupassen. Zusammen mit seinem langjährigen Mitarbeiter Carl Datz, der die Geräte baute und erprobte, stellte er das Manuskript bis zur Druckreife fertig. Im Vorwort zur ersten Auflage beschreibt er die zeitbedingten katastrophalen Umstände, unter denen dieses Projekt realisiert werden musste: „Als die Geräte und das Manuskript zum Satz gehen sollten, wurde alles in einer Bombennacht, der auch die Gebäude der Frakh´schen Verlagshandlung zum Opfer fielen, vollständig zerstört. Durch unglückliche Umstände stand auch keine Zweitschrift zur Verfügung. Dieselbe Arbeit begann daher nochmals von vorne...“ [3]. Dieses Buch, das den Startpunkt seiner erfolgreichsten Bücherserien bilden sollte, konnte deshalb erst nach dem Krieg 1948 erscheinen.


Technisches Neuland betreten

Doch zunächst zurück zum Jahr 1936: Der Grund für die Kündigung bei Holzinger war ein Stellenangebot bei der „Drahtlostelegrafischen Versuchsstation“ (DVG) im südwestlich von München gelegenen Gräfelfing. Hier trat er am 01.07.1936 als Entwicklungsingenieur seinen Dienst an. Diese von Prof. Dr. Max Dieckmann gegründete Forschungseinrichtung war ursprünglich eine Art Außenstelle der TU München. Hier wurden seit 1908 Versuche mit der Funkübertragung zwischen Luftschiffen bzw. Flugzeugen und Bodenstationen durchgeführt.


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Bild 4: PROF. DR. MAX DIECKMANN holte 1936 HEINZ RICHTER zur FFO.


Prof. Dieckmann gehörte damals zu den wissenschaftlichen Spitzenkräften auf dem Gebiet der Funktechnik. Er konstruierte bereits im Jahr 1925 mit Hilfe der Braun`schen Röhre ein elektronisches Fernsehgerät (lange vor Manfred von Ardenne) und entwickelte die photoelektrische Abtastung sowie eine erste rein elektronische Aufnahmeröhre. Er führte die drahtlose Übertragung von Bild- und Synchronisierungssignalen ein und ebnete so den Weg zur Entwicklung des späteren allgemeinen Fernsehrundfunks. Im Jahr 1936 wurde er zum planmäßigen außerordentlichen Professor an der TH München ernannt; zugleich wurde dort für ihn das „Institut für Radiotechnik und Flugfunkwesen“ eingerichtet. In dieser Funktion baute er im Jahr 1937 das „Flugfunk-Forschungsinstitut Oberpfaffenhofen“ (FFO) auf, in dem die DVG aufging [4]. Heinz Richter sah die Chance, hier an der Entwicklung der seinerzeit neuesten Technologien beteiligt zu sein; eine Herausforderung, die er als junger Ingenieur gerne annahm. Anders als bei Radio Holzinger, wo er Bastlergeräte entwickelte, ging es bei der DVG darum, technische Neuland zu betreten.

Aus dem Zeugnis, das Prof. Dieckmann ihm 1945 nach Auflösung der FFO ausstellte, geht hervor, dass Heinz Richter dort zunächst als Entwicklungsingenieur tätig war und vom 15.01.1941 bis 01.07.1945 (!) als Leiter einer technisch-wissenschaftlichen Arbeitsgruppe, die in der Regel acht Leute umfasste. Seine Arbeitsgebiete waren laut Zeugnis „Impulstechnik, Empfänger- und Sendertechnik, Fernsehtechnik, Dezimeterwellentechnik und Antennentechnik“. Darüber hinaus erwähnt Prof. Dieckmann im Zeugnis, dass Heinz Richter von 1940 bis 1945 sehr erfolgreich Schulungskurse zur technischen Ausbildung der Laborantinnen des Institutes durchgeführt hat. Die Erfahrungen, die er dabei sammelte, konnte er nach dem Krieg bei der Konzipierung seiner Fernlehrgänge und beim Verfassen seiner Bücher sicherlich nutzbringend anwenden.

Womit sich Heinz Richter während seiner Arbeiten in Oberpfaffenhofen im Einzelnen beschäftigte, lässt sich heute nicht mehr eindeutig nachvollziehen. Das liegt unter anderem daran, dass sich insbesondere nach Kriegsbeginn 1939 die Aufgabenstellung des FFO ändert. Die Forschungsarbeiten wurden gestoppt, an ihre Stelle traten Entwicklungen kriegswichtiger Verfahren und Geräte, die bereits in kleinen Vorserien produziert wurden. Diese Projekte unterlagen strikter Geheimhaltung, selbst die Familienangehörigen der Mitarbeiter duften nichts darüber wissen. In der kurzen Biografie, die im Klappentext seines Buches „Elektrotechnik für Jungen“ zu finden ist, wird lediglich folgendes erwähnt: „Dort kam er sehr eng mit der Technik der Oszillografen und der Impulstechnik in Berührung, was zur Anmeldung und Erteilung mehrerer Patente führte.“ [3]

An Hand seiner Veröffentlichungen kann man die Themen, mit denen sich Heiz Richter anfänglich bei der FFO beschäftigte, ziemlich genau eingrenzen. So findet man in der Schriftenreihe „Fortschritte der Funktechnik“, die von dem bereits erwähnten Hanns Günther bei Franckh in Stuttgart herausgegeben wurde, in Band 2 von 1938 einen umfangreichen Artikel über „Die Elektronenoptik und ihre Anwendungsgebiete“ [5] sowie „Fortschritte der Fernsehtechnik“ [6]. Die in dem Beitrag erkennbare Sachkenntnis lässt darauf schließen, dass er auf diesem Gebiet gearbeitet hat. Das Elektronenmikroskop, das in den 30er Jahren am Anfang seiner Entwicklung stand, ist offensichtlich ein weiteres Arbeitsgebiet, mit dem sich Heinz Richter sehr intensiv beschäftigte. Hierzu findet man in der Funkschau, Jahrgang 1941, eine von ihm verfasste mehrteilige Artikelserie, in der die Funktion, den Aufbau und die Anwendung dieser Geräte ausführlich beschrieben wird [7].Vor Kriegsbeginn war es ihm offensichtlich noch möglich, seine Erkenntnisse publizistisch zu verwerten. Später ging das nicht mehr, seine Tätigkeit unterliegt strengster Geheimhaltung.

Womit sich das FFO in den Kriegsjahren beschäftigte, lässt sich heute im Deutschen Patent- und Markenamt noch gut nachvollziehen. In den Jahren von 1940 bis 1943 wurden dem FFO Patente unter anderem zu folgenden Themen erteilt: Antennen zur Breitbandübertragung, Fernsehübertragung mit örtlicher Synchronisation, Peilantennen und ähnliches. Obwohl Heinz Richter in den einzelnen Patenturkunden nicht namentlich genannt ist, kann man davon ausgehen, dass er an damit zusammenhängenden Arbeiten beteiligt war; Prof. Dieckmann legte in seinem Institut schließlich großen Wert auf Teamarbeit.


Arbeiten an streng geheimen Rüstungsprojekten

Seine Witwe Magda berichtet: „Heinz hatte während des Krieges dienstlich auch in Peenemünde zu tun. Nachdem er von dort zurückgekommen war, sagte er mir, dass ihn das, was er dort an Waffensystemen gesehen hatte, sehr beeindruckt habe. Was das war, dürfe er leider nicht erzählen, weil alles streng geheim sei.“ Heinz Richter war damals offensichtlich in der Erprobungsstelle der Luftwaffe in Peenemünde West [8] (nicht zu verwechseln mit Heeresversuchstelle Peenemünde Ost, wo Wernher von Braun die Rakete A4 bzw. V2 erprobte). In Peenemünde West erprobte die Luftwaffe geheime Fernlenkwaffen wie z. B. die V1 und andere „Gleitbomben“. Es handelt sich um die Vorläufer der heutigen „Cruise Missiles“, die von einem Flugzeug gestartet werden und dann mit einem eigenen Antrieb ihr Ziel ferngesteuert erreichen. Man erprobte auch Versionen, in die eine Fernsehkamera eingebaut war, deren Bild im Basisflugzeug empfangen wird, was dem Bombenschützen bei der genauen Zielerfassung hilft. Bei der engen Verbindung des FFO zur Luftwaffe und der speziellen Erfahrung des FFO auf den Gebieten der Fernsehtechnik und Breitbandübertragung von Fernsehsignalen ist davon auszugehen, dass Oberpfaffenhofen unter anderem an der Entwicklung der Fernsehübertragung bei Gleitbomben gearbeitet hat und auch Heinz Richter daran beteiligt war.


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Bild 5: Das Flugfunk-Forschungsinstitut Oberpfaffenhofen (FFO), in der 1937 die DVG aufging.


Gegen Ende des Krieges war die Entwicklung der Funkmesstechnik bzw. Radartechnik schon weit fortgeschritten, und man suchte nach Möglichkeiten, die jeweils feindlichen Systeme zu stören. Auch bei der FFO beschäftigte man sich damit. In dem umfassenden Standardwerk über Bordfunkgeräte von Fritz Trenkle findet man immer wieder Hinweise auf die Entwicklungsarbeiten von Prof. Dieckmann und dem FFO [9].

Die deutsche Luftabwehr setzte auf „Düppel“, das sind Stanniolstreifen, die aus dem Flugzeug abgeworfen werden, um das gegnerische Radar zu täuschen. Die Stanniolstreifen müssen eine bestimmte Länge haben, damit sie für die betreffende Frequenz als Reflektor als wirksame Dipole wirken konnten. Richters Ehefrau Magda war damals auch beim FFO angestellt und dort mit der Auswertung von Versuchen mit den Stanniolstreifen befasst.


Zweispalt zwischen Technikfaszination und Ethik

Ähnlich wie viele andere Techniker und Wissenschaftler seiner Zeit war Heinz Richter lediglich an der Technik interessiert. Alles Militärische war ihm dagegen fremd. „Heinz war überhaupt kein Soldat,“ bestätigt seine Witwe. Obwohl er als Mitarbeiter des FFO „UK“, also unabkömmlich war und deshalb nicht an die Front musste, sollte er eine militärische Grundausbildung erhalten. Dazu wurde er nach Lüdenscheid beordert. Diese Episode in seinem Leben endete sehr schnell, denn er stellte sich bei einer Übung so ungeschickt an, dass er mit einem verletzten Fuß im Lazarett landete. „Obwohl er eine stattliche Erscheinung war, sah er damals in seinem Flak-Mantel fast lächerlich aus. Seine ganze Körperhaltung ließ erkennen, dass er sich damit nicht wohlfühlte.“ Magda Richter fügt noch hinzu, dass er zu seinem Militärmantel in der Regel einen zivilen Hut aufsetzte.

Der Zwiespalt zwischen Technik und Ethik, der sich für ihn daraus ergab, dass er als Mitarbeiter des FFO an kriegswichtigen Rüstungsprojekten beteiligt war, die ihn einerseits von der Technik her faszinierten, aber die andererseits dazu bestimmt waren, Tod und Zerstörung zu bringen, muss ihm spätestens bei Kriegsende richtig klar geworden sein. In seinem Vorwort des erstmals 1949 erschienen Buches „Radiotechnik für Alle“ schreibt er mit leicht zynischem Unterton: „Taucht eine technische Neuerung auf, so wundert man sich kaum noch darüber, sondern fragt sich zunächst einmal, wofür man sie verwenden kann. Erweist sich die Neuerung für die kriegerische Vernichtung unzähliger Menschenleben als geeignet, so genießt sie besondere Wertschätzung.“

„Heinz war völlig unpolitisch, ihn interessierte nur die Technik,“ erzählt Magda Richter. 1942 trat Heinz Richter in die NSDAP ein, nicht aus Überzeugung, sondern weil er als Mitglied des VDE mehr oder weniger dazu verpflichtet war. Im Zuge der nationalsozialistischen Gleichschaltung wurde der VDE 1937 dem NS-Bund Deutscher Technik „NS BDT“ eingegliedert. Bis zum Jahre 1945 war der Ingenieurverein damit dem Hauptamt für Technik der NSDAP angeschlossen [10]. Seine NS-Parteimitgliedschaft brachte ihm 1947 im Zuge der Entnazifizierung eine moderate Geldstrafe von 200 Mark ein.


Neuanfang nach dem Krieg

Als 1945 die Amerikaner Oberpfaffenhofen erreichen, endete der Forschungsbetrieb der FFO. Die einrückenden Besatzungstruppen übernahmen das unversehrt gebliebene Institut. Bibliothek, Geräte, Maschinen usw. wurden in die USA bzw. zu anderen Besatzungsdienststellen überführt. Die Gebäude werden als Kaserne für militärischen Flugbetrieb verwendet.

Auch das Haus in Oberpfaffenhofen, in dem Heinz Richter und seine Frau wohnen, wurde von amerikanische Soldaten durchsucht. „Die haben sämtliche Unterlagen, die mein Mann in seinem Schreibtisch hatte, mitgenommen“, berichtet Magda Richter. Anschließend wurden die Richters aus dem Haus ausquartiert.

Eine neue Bleibe fanden die Richters in einem alten Bauernhaus in Güntering (heute ein Teil der Gemeinde Hechendorf am Pilsensee/Seefeld, Landkreis Starnberg), das aber noch ausgebaut werden musste, um überhaupt bewohnbar zu sein. Erst 1950 konnte Heinz Richter sich ein eigenes Haus in einer Neubausiedlung in Güntering kaufen. Er richtete sich im ersten Stock ein gut ausgestattetes Labor ein (Bild 6). Daneben befand sich sein Büro. Hier entstanden die meisten seiner Bücher, deren Manuskripte er diktierte (Bild 7). Seine Ehefrau und eine Hilfskraft schrieben die Texte ab.


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Bild 6: HEINZ RICHTER in seinem Labor. Hier mit dem Kosmos „Elektronik-Labor X“.


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Bild 7. An diesem Schreibtisch entstanden die meisten Richter-Bücher. In das kleine Mikrofon in der Bildmitte diktierte er seine Texte.


Nach dem Kriegsende musste sich Heinz Richter beruflich neu orientieren. Forschung an und Produktion von kriegstauglichen Gütern war von den Besatzungsmächten streng verboten. Er fand schon bald Arbeit bei einer kleinen Telefonfabrik und entwickelte für eine andere Firma elektromedizinische Geräte. Daneben war er immer auch publizistisch aktiv. So erscheint bereits 1948 in der Funkschau der Beitrag „Die Induktivitätsabstimmung“ [11], in dem Heinz Richter sehr praxisnah beschreibt, wie man den damaligen großen Mangel an Drehkondensatoren umgehen kann. Hier kommt sein bereits erwähntes Improvisationstalent zur Geltung: „Hat man kein Hochfrequenzeisen in geeigneter Form, so kann man Kerne in beliebiger Ausführung, wie sie heute aus früheren Wehrmachtsbeständen angeboten werden, in einer alten Kaffeemühle oder ähnlichen Einrichtungen zu Pulver mahlen. Dieses Pulver wird mit einem geeigneten Bindemittel angerührt und der Brei einfach in die Spule gefüllt.“

Die Konstruktion ist durchaus gelungen. Kein Jahr nach der Veröffentlichung gibt es bereits in der Funkschau einen Bericht über das „Universal-Abstimmaggregat nach H. Richter“, das von den Elektromechanischen Werkstätten J. Schwarz – W. Combes in Pöttmes/Obb. für 19,80 DM angeboten wurde. „Das Universal-Abstimmaggregat erlaubt den einfachen und vor allem billigen Bau von Rundfunkempfängern“, so die Funkschau [12].

Viel Geld wird er mit den Lizenzeinnahmen wohl nicht verdient haben, deshalb wandte sich Heinz Richter in diesen Jahren endgültig der Fachschriftstellerei und später auch dem Fachjournalismus zu.

1949 erschien beim Hanns Reich Verlag, München, das „Hilfsbuch für Rundfunk- und UKW-Technik“. Neben dem bereits erwähnten Jugendbuch „Elektrotechnik für Jungen“, das 1948 in Produktion ging und 1949 auf den Markt kam, arbeite er an den Manuskripten der ersten beiden Bände der Reihe „Radiotechnik für alle“, die unter den Titeln „Radiotechnik für alle“ und „UKW-FM“ im Laufe des Jahres 1950 bei Franckh erschienen. Zwei Geräte, die er für seine Bücher entwickelt hat („Radiopraxis für alle“), werden von ihm auch in der Funkschau vorgestellt, nämlich den UKW-Prüfsender“ [13] und „5-Röhren-Autosuperhet“ [14]. Diese Veröffentlichungen sind typische Beispiele dafür, dass er seinen Entwicklungen oftmals publizistisch mehrfach „vermarktete“.


Vom Fachschriftsteller zum Bestseller-Autor


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Bild 8: Nachdenken am Schreibtisch. HEINZ RICHTER hat sein Hobby zum Beruf gemacht.


Die Franckh´sche Verlagshandlung war in den 40er Jahren bis zu seinem Tode Heinz Richters publizistische Heimat, obwohl er einzelne Bücher auch in anderen Verlagshäusern veröffentlichte. Seine Franckh-Bücher waren erfolgreich auf dem Lesermarkt und lassen sich in großen Stückzahlen, die eigentlich für Fachbücher ungewöhnlich sind, verkaufen. So wurden vom Titel „Elektrotechnik für Jungen“ zwischen dem 1949 und 1970 nicht weniger als 86.000 Exemplare in 10 Auflagen verkauft (posthum erreichte die Auflage bis 1985 sogar 112.000). Der nächste Bestseller war das Werk „Radiotechnik für alle, 1. Teil“, von dem zwischen 1950 und 1972 insgesamt 83.000 Stück über die Ladentheken gingen. Wenn man die fremdsprachigen Lizenzausgaben, die z. B. für Holland und Belgien, hinzurechnet, überstieg die gesamte Auflagensumme bis an sein Lebensende leicht die Millionengrenze.

„Radiotechnik für alle“ ist eine Buchreihe, die sich mit den theoretischen Grundlagen beschäftigt. Der 2. Band ist „UKW – FM“, der 3. Band „Fernsehen für alle“. Besonderheit diese Bücher sind die „Quizfragen“ am Ende jedes Kapitels, mit deren Hilfe sich der Leser vom jeweils erreichten Kenntnisstand selbst überzeugen konnte.

Während Heinz Richter in den ersten Jahren seiner publizistischen Tätigkeit in seinen Büchern und Zeitschriftenpublikationen Geräte beschrieb, die er offensichtlich in seinem eigenen Labor konstruiert und zusammengebaut hat, findet man seit Ende der 1950er-Jahre in seinen Büchern immer mehr Schaltungen aus der Industrie und speziell von Radio RIM, München. Das ist durchaus erklärlich, denn ein noch so fleißiger Ingenieur kann alleine gar nicht so viele funktionssichere Schaltungen entwickeln, um die zahlreichen Bücher von Heinz Richter damit zu füllen. Siegfried Wirsum, viele Jahre als Laborleiter bei RIM in München für die Neuentwicklungen in dem damals führenden Geschäft für Radio- und Elektronik-Selbstbau verantwortlich, erinnert sich noch gut daran, dass Richter ihn öfters besuchte, „um ein paar neue Schaltungen mitzunehmen“ [15]. Der fuhr von Güntering schnell nach München zu RIM, um sich hier Stoff für seine Buchprojekte zu holen. So findet man im „Neuen Bastelbuch für Radio und Elektronik“ etliche Beschreibungen von Geräten, die korrekt mit der Quellenangabe „Konstruktion Radio-Rim“ versehen sind. Die Verantwortlichen der Münchner Firma hatten nichts dagegen, denn schließlich werden auf diese Weise ihre Produkte Tausenden Bastlern vorgestellt, die ja potentielle Kunden des Münchner Elektronik-Versandhändlers sind.


Fernlehrgänge aus Güntering

Nachdem sich in diesem Büchern das „belehrende“ Element bewährt hat, lag die Idee nahe, die Themen Radiotechnik und Fernsehtechnik auch als Fernkurs zu vermarkten. Über didaktisches Talent verfügte Richter ja, das hatte er bei der Ausbildung der Laborantinnen des FFO zwischen 1940 und 1945 bewiesen. Ab 1953 bot Richter Fernlehrgänge an, die z.B. in der Funkschau beworben werden (Bild 9). Der Bedarf an qualifizierten Radio- und Fernsehtechnikern war in den Nachkriegsjahren groß. Bis zu 350 Teilnehmer nahmen gleichzeitig an Richters Kurs für Radiotechnik und den insgesamt sechs Kursen für Fernsehtechnik und später auch für Elektronik teil. Die Teilnehmer mussten Prüfungsfragen beantworten, die benotet wurden. Nach erfolgreichem Abschluss erhielten die Teilnehmer ein Zeugnis, das von den IHKs anerkannt wurde. In den ersten Jahren wurden die Kursunterlagen von Frau Richter und einer Hilfskraft hektographiert und versandt. „Wir haben das mühsam mit einer Hektografiermaschine zu zweit gemacht“, erinnert sich Frau Richter. Später gab der Vogel-Verlag die Richterschen Lehrbriefe für Fernsehtechnik heraus. „Um 1963 ließ das Interesse an den Fernlehrgängen nach“, so Frau Richter, „die wurden daraufhin eingestellt.“


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Bild 9: Fernlehrgänge aus Güntering. Von 1953 bis 1964 Jahre lernten viele Fernschüler alles über Elektronik, Radio- und Fernsehtechnik mit Richter-Lehrbriefen (aus Funkschau 1964, Heft 12).


Trotzdem blieb Heinz Richter dem Thema Radio- und Fernsehtechnik beim Würzburger Vogel-Verlag treu. Er begann mit der Buchreihe „Service-Fibel“, und zwar für Fernsehtechniker, für Radiotechniker, für Elektroakustiker, für Transistorgeräte und schließlich auch für integrierte Schaltungen. Die Büchlein im handlichen Format haben einen seinerzeit neuartigen Kunststoffeinband und sind auf die Bedürfnisse der Servicetechniker ausgelegt.
1963 wurde er Chefredakteur der Vogel-Fachzeitschrift „radio fernseh phono praxis“. Diese Publikation richtet sich an Service-Techniker im seinerzeit boomenden Radio- und Fernseh-Handel. Richter produzierte den kompletten redaktionellen Inhalt in Güntering und lieferte die druckfertigen Manuskripte in Würzburg ab. Redakteur Ernst Pohl war damals sein Kontakt im Vogel-Verlag. Er erinnert sich noch gut daran, dass Richter seine Heftseiten immer zuverlässig, pünktlich und in bester Qualität angelieferte.


Nicht nur Radiotechnik, auch Elektronik

Richter beschränkte sich als Autor thematisch schon sehr früh nicht ausschließlich auf Radio- und Fernsehtechnik. Bereits 1954 kam von ihm das Buch „Elektronik – Technik der Zukunft“ beim Vogel-Verlag heraus. Im folgenden Jahr erschien der erste Band der Reihe „Elektronik“, auf den 1957 der zweite Band folgte. Hiermit wurden Leser angesprochen, die sich für die seinerzeit neuartigen Anwendungen der elektronischen Regel- und Steuerungstechnik in den unterschiedlichsten Bereichen der Industrie interessierten. Auch die Reihe der Bastelbücher entwickelte sich immer mehr in diese Richtung. 1957 erschien das „Neue Bastelbuch für Radio und Elektronik“ (Radiobasteln II), das bis zu Richters Tod immerhin in 80.000 Exemplaren gedruckt wurde. Hier wurden die zumeist jungen Leser mit den Möglichkeiten dieser zukunftsträchtigen Technik vertraut gemacht.

Als die zum größten Teil vor dem Krieg zusammen mit Hanns Günther verfassten Bände der „Schule des Funktechnikers“ nicht mehr dem neuesten technischen Stand entsprachen, entschloss man sich bei Franckh, von Heinz Richter die „Neue Schule der Radiotechnik und Elektronik“ schreiben zu lassen. Es handelt sich hierbei um ein vierbändiges Werk mit Lehrbuchcharakter, das ab 1958 erscheint und die Tradition der „Schule des Funktechnikers“ fortsetzte.


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Bild 10: Briefkopf: HEINZ RICHTER betrieb das „Büro für Schwachstromtechnik“ (1965).


Die 1950er- und 1960er-Jahre sind die Zeit der „dicken Richter-Bücher“. Es wurden alle gängigen Themen angesprochen, die den damaligen Stand der Technik auf dem Gebiet der Elektronik und Unterhaltungselektronik betreffen. Elektroakustik, Tonaufzeichnung, Fernsehtechnik und praktische Elektronik wurden einem breiten Publikum vom jungen Bastler bis zum Profi in der Wirtschaft nahegebracht. In den 1970er-Jahren ließ der Bedarf an solchen Grundlegenden Werken nach, weil der Nachholbedarf an technischem Wissen beim Leserpublikum nicht mehr so groß war. Außerdem hatte sich die Technik so rasant weiterentwickelt, dass die in den Büchern beschriebenen technischen Konzepte und Schaltungen mittlerweile nicht mehr dem aktuellen Stand entsprachen. Richter aktualisierte die Klassiker, in dem er z.B. für die Schaltungen in seinen Bastelbüchern nicht mehr die nach dem Krieg erhältlichen US-Röhren, sondern die neueren Rimlock-Typen wählte. Allerdings werden in den Büchern Gerätefotos mit den veralteten Typen oftmals noch lange verwendet.

Um auf die sich schnell ändernde Technik reagieren zu können, setzte der Franckh-Verlag Anfang der 1970er-Jahre auf ein kleinere Buchformat und begann die Reihe „Telekosmos Hobby-Elektronik“ im preiswerten Taschenbuchformat. 1971 erschien hier der Titel „Wir steuern mit Licht“ von Heinz Richter.


Ende der Röhrenzeit

Inzwischen war auch das Ende des Röhrenzeitalters gekommen. Richter hatte sich schon 1957 mit dem Buch „Transistor-Praxis“ (als 3. Band der Reihe „Elektronik-Praxis“) ausführlich mit Halbleitern beschäftigt, allerdings selbst in den Vorworten der späteren Auflagen nie Zweifel daran gelassen, dass die Röhre quasi unsterblich sei. „...so bleibt dennoch die Tatsache bestehen, dass der altbekannten Elektronenröhre ein sehr ernst zu nehmender Konkurrent an die Seite getreten ist. Der Transistor wird zwar die Röhre niemals verdrängen können; er wir aber an ihre Stelle treten, wenn er seiner Natur nach für bestimmte Aufgaben besser geeignet erscheint.“ [16].


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Bild 11: Besuch im Siemens-Museum. HEINZ RICHTER (rechts) bekam komplizierte Technik erklärt (November 1962).


Aber Anfang der 1970er-Jahre hatte die Halbleitertechnik inzwischen einen weiteren Entwicklungsschritt gemacht. Immer mehr integrierte Schaltungen, analoge und digitale, kamen auf den Markt, die die Konstruktion elektronischer Systeme grundsätzlich veränderte. Heinz Richter verschloss sich auch dieser neuen Technik natürlich nicht: 1970 erschien in der Reihe „Praxis der Elektronik“ das Buch „Praxis der integrierten Schaltungen“ sowie die „Halbleiterpraxis“ und 1971 das „Bastelbuch für Integrierte Schaltungen“. Dieses Werk ist das letzte Buch, das zu seinen Lebzeiten erschien.

Nicht allgemein bekannt ist, dass Heinz Richter auch als Nachfolger von Wilhelm Fröhlich (1892 bis 1969) tätig war, Erfinder des legendären „Radiomann“ und anderer über viele Jahrzehnte populärer Experimentierkästen des Franckh-Kosmos-Verlags. Ende der 1960er-Jahre entwickelte Richter aus dem Radiomann das „Elektronik-Labor X“, das mit einem vielseitig benutzbaren Experimentier-Steckfeld den Aufbau unzähliger Elektronikschaltungen ermöglicht. Die Anleitungshefte sind in Richterscher Manier durchaus didaktisch verfasst und zeigen für jede der zahlreichen Versuchsschaltungen ganz genau, wie sie aufgebaut ist und funktioniert [17], [18].


Richter-Bücher in der Kritik

Wie bereits eingangs erwähnt, erfüllten nicht alle Richter-Bücher, insbesondere die populären, die Qualitätsanforderungen mancher Fachleute. So kritisierte der Rezensent „Fellbaum“ in der Besprechung der „Radiopraxis für alle“ von 1952 in der „Deutschen Funktechnik“ [19] (Das ist die Vorgängerpublikation der Zeitschrift „rfe“): „Das Buch ist für den gedachten Zweck empfehlenswert, obwohl die einleitenden Ausführungen über die Radiomechanik und Radiobauweisen noch einige Wünsche offen lassen. Das, was hier gesagt werden muss, kann prägnanter und fachlicher ausgedrückt werden...“. Offensichtlich hat der Rezensent nicht richtig verstanden, was Heinz Richter mit seiner Art der Darstellung bezweckte. Ernst Pohl vom Vogel-Verlag bringt es in seinem Nachruf auf Heinz Richter in der „radio fernseh phono praxis“ [20] auf den Punkt: „Nichts fürchtet er mehr, als in der Theorie zu versinken, er wollte immer mit der Praxis verbunden bleiben. Und das blieb er ja auch – die neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet der Elektronik waren ihm ebenso vertraut wie das elektro- und funktechnische Basiswissen von den ersten Anfängen an.“


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Bild 12: HEINZ RICHTER (zweiter von rechts) im Kreise seiner Kollegen beim Besuch des Philips-Fernsehgerätewerks in Krefeld. Zweiter von links ist der bekannte Fachjournalist OTTO LIMANN (etwa 1965).


Sicherlich würde man heute in einem Buch, das sich an Jugendliche richtet, keine Schaltung eines Allstromgerätes beschreiben, dessen Metallchassis mit einem Pol der Netzleitung verbunden ist (Bild 13). Dass das nicht ganz ungefährlich ist, hat der Autor dieses Beitrages selbst am eigenen Leibe mehrmals erfahren müssen.

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Bild 13: Sehr anschaulich: Der Verdrahtungsplan des Einkreisers aus „Radiobasteln für Jungen“. Aber auch nicht ungefährlich. (Bild bitte anklicken)


Dass Richters Bücher in immer neuen Auflagen über viele Jahre verkauft werden, bringt das Problem mit sich, dass die dort beschriebenen Schaltungen für Bauelemente ausgelegt sind, die es auf dem Markt schon lange nicht mehr gibt. Beispiel dafür sind die Radios in der Büchern der 1950er-Jahre, bei denen auch in späteren Auflagen US- oder Wehrmachts-Röhren Verwendung finden, obwohl inzwischen modernere Typen vorherrschten. Die Mühe, bei einer Neuauflage auch die Schaltungen gründlich zu aktualisieren, wurde offensichtlich nicht honoriert, hätte aber der Ruf der Publikationen sicherlich verbessert.

Auf kritische Anmerkungen seiner Fachkollegen antwortete Richter, so seine Witwe, dass die Titel, die am heftigsten als dilettantisch kritisiert wurden, die höchsten Auflagen und den größten wirtschaftlichen Erfolg erreichten. Dagegen seien seine Werke mit hohem fachlichen Anspruch, z. B. das im Hirzel-Verlag, Leipzig, (hier wurden auch die Bücher des berühmten „Barkhausen“ verlegt) erschienene Buch „Elektrische Kippschwingungen“ nur in kleinen Stückzahlen verkauft worden.


Richter-Bücher liefen über seinen Tod hinaus

Nach der Rückkehr von einem Urlaub in Ungarn erlitt Heinz Richter am 14. Mai 1971 in seinem Haus einen Herzinfarkt. Der herbeigerufene Arzt konnte nichts mehr für ihn tun. Offensichtlich hatte er die Warnzeichen, die ihm sein Körper in der letzten Zeit immer wieder gegeben hat, ignoriert. Sie Arzt hatte ihn zuvor sogar zur Kur geschickt, aber Heinz Richter brach den Aufenthalt nach ein paar Tagen ab. „Er hat sich dort schrecklich gelangweilt“, erzählt seine Witwe.

Nach dem Willen von Magda Richter sollte das Geschäft mit Richter-Büchern auch nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes nicht beendet sein. Das „IS-Bastelbuch“ war gerade einen Monat zuvor auf den Markt gekommen und deshalb sicherlich noch einen längere Zeit aktuell. Bei anderen „Dauerbrennern“ war aber eine gründliche Überarbeitung erforderlich. Bei der „Elektrotechnik für Jungen“ konnte Carl Datz aushelfen, der als langjähriger Mitarbeiter Richters auch schon die in den früheren Auflagen abgebildeten Apparate gebaut hatte. So konnte das Buch bis etwa 1985 erscheinen und erreichte schließlich eine Auflage von 112.000.

Aus „Radiobasteln“ und „Neues Bastelbuch“ stellte 1973 Heinrich Stöckle das „Bastelbuch der Elektronik“ zusammen, das bei dtv für 4,80 DM als Taschenbuch erschien. Stöckle war Entwicklungsingenieur bei Robert Bosch in Stuttgart und hatte beim Franckh-Verlag schon einige Bücher über Halbleiterelektronik veröffentlicht. 1974 erschien „Das große Transistor-Bastelbuch“ in der 6. Auflage. Neu bearbeitet hatte es Peter Jochum, Sohn eines Nachbars der Richters. Der war damals Student und kannte sich mit Elektronik gut aus. Bis 1985 erschienen auch noch „Radiotechnik, Schlüssel zur Elektronik“ und das „Fernsteuerbuch“, bei denen neben Heinz Richter auch der bekannte Fachbuchautor Richard Zierl als Autoren genannt werden.
Mitte der 1980er-Jahre liefen die letzten Auflagen aus, sind aber auf Grund ihrer hohen Stückzahlen heute noch weit verbreitet. Auch in Bibliotheken sind sich noch häufig zu finden. Eine Mitarbeiterin des Franckh-Verlages berichtet, dass bis in die 1990er-Jahre immer wieder Leser der Richter-Bücher Fragen an den Verlag richteten, die sich auf technische Details in den Büchern beziehen.

Zu kaufen sind Richter-Bücher heute noch auf Radioflohmärkten und im Antiquariat, z. B. über ZVAB.com. Für eines der typischen „dicken“ Werke muss man derzeit zwischen 9,00 und 12,00 Euro zahlen, Richters Vorkriegs-Bücher kosten schon mal 30 Euro und mehr.


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Bild 15: Die Vorkriegs-Bücher von HEINZ RICHTER sind schon gewichtig.

„Es wird wohl nicht allzu viele junge Techniker in unserem Gewerbe geben, die nicht einen Teil ihres Wissens, vor allem aber die Begeisterung für diesen Beruf, diesem Mann zu danken haben.“ Diesem Zitat aus dem Nachruf in der Zeitschrift „radio fernseh phono praxis“ von 1971 [20] ist nichts hinzuzufügen.

An dieser Stelle möchte sich der Autor bei allen bedanken, die ihn bei der Recherche zu dieser Biografie unterstützt haben: Magda Richter, Dr. Peter Jochum, Frau Dr. Mayer, Heimatforscherin in Seefeld, Ilse Hoffmann vom Franckh-Verlag, Armin Schwarz vom Vogel-Verlag, Frau Datz und viele andere.


Quellen

    [1] Günther, H.: Kleine Elektrotechnik für Jungen. Franckh´sche Verlagshandlung, Stuttgart 1922
    [2] Grabau, R.: Der Franckh-Verlag. Funkgeschichte, Heft 179 (Juni/Juli 2008), Seiten 86...90.
    [3] Richter, H.: Elektrotechnik für Jungen. 1. Auflage, Franckh´sche Verlagshandlung, Stuttgart, 1949
    [4] Ohne Verfasser: Die Geschichte des DLR-Standortes Oberpfaffenhofen – von 1937 bis 2004. Im Internet unter http://www.dlr.de
    [5] Richter, H.: Elektronenoptik und ihre Anwendungsgebiete. Fortschritte der Funktechnik, Bd. 2, Seiten 0...78, Franckh´sche Verlagshandlung, Stuttgart 1937.
    [6] Richter, H.: Fortschritte in der Fernsehtechnik. Fortschritte der Funktechnik, Bd. 2, Seiten 78...97, Franckh´sche Verlagshandlung, Stuttgart 1937.
    [7] Richter, H. Das Elektronenmikroskop. Wirkungsweise, Aufbau und Anwendungen. Funkschau 1941, Heft 1, Seiten 11..12, Heft 2, Seiten 25...26, Heft 3, Seiten 43...44, Heft 4, Seiten 61...62.
    [8] Stüwe, Botho: Peenemünde West. Brechmütz-Verlag, genehmigte Lizenzausgabe des Weltbild-Verlags, Augsburg 1999, ISBN-8289-0294-4
    [9] Trenkle, F. Bordfunkgeräte – Vom Funkeensender zum Bordradar. Berhanrd & Graefe-Verlag, Koblenz, 1986. ISBN 3-7637-5289-7
    [10] Ohne Verfasser: Geschichte des VDE. In 100 Jahren von Null auf 34 Tausend. Im Internet unter http://www.vde.com/de
    [11] Richter, H.: Die Induktivitätsabstimmung. Funkschau 1948, Heft 6, Seiten 51...52.
    [12] Ohne Verfasser: Universal-Abstimmaggregat mit Induktivitätsabstimmung. Funksshau 1949, Heft 4, Seite 76.
    [13] Richter, H.: UKW-Prüfsender für den 3-m-Bereich. Funkschau 1950, Heft 13, Seiten 197..198.
    [14] Richter, H.: 5-Röhren-Autosuperhet. Funkschau 1950, Heft 21, Seiten 361...362.
    [15] persönliche Mitteilung von S. Wirsum an den Autor.
    [16] Richter, H.: Transistorpraxis. Franckh´sche Verlagshandlung, Stuttgart 1957, Seite 7.
    [17] Ohne Verfasser: Geschichte der Kosmos-Experimentierkästen. Im Internet unter http://www.juergen-horn.de
    [18] Erb, E.: Die Elektrobaukästen von Kosmos. Im Internet unter http://www.radiomuseum.org
    [19] Fellbaum: Buchbesprechung „Radiopraxis für alle“. Deutsche Funktechnik 1953, Heft 3, Seite 96.
    [20] Ohne Verfasser: Nachruf Heinz Richter. radio fernseh phono praxis 1971, Heft 6. Vogel-Verlag, Würzburg.


Heinz Richter: Stationen des Lebens

    02.11.1909 Geburt in Gehrden bei Hannover
    1919 Umzug mit seiner Mutter nach München
    19.03.1932 Abschluss des Ingenieurstudiums an der HTL München
    13.06.1932 Beginn der Tätigkeit bei Radio Holzinger in München
    01.07.1936 Eintritt in die „Drahtlostelegrafischen Versuchsstation" (DVG), ab 1937 FFO
    1937 Mitarbeit bei „Fortschritte der Funktechnik" (Franckh, Stuttgart)
    1938 Erstes eigenes Buch „Die Katodenstrahlröhre" (Franckh, Stuttgart)
    08.1940 Buch „Elektrische Kippschwingungen" (Hirzel, Leipzig)
    01.07.1945 Entlassung aus der FFO
    07.1945 Umzug nach Güntering (Hechendorf)
    01.08.1945 Entwicklung von elektromedizinischen Geräten
    21.06.1946 Tätigkeit bei der Telefonfabrik Reiner Münch
    04.1949 Buch „Elektrotechnik für Jungen" (erreicht zu seinen Lebzeiten eine Auflage von 83 000, bis 1985 werden 112 000 erreicht)
    1950 Hausbau in Güntering
    04.1950 Buch „Radiotechnik für alle, 1. Teil" (erreicht eine Auflage von 83 000)
    ab 1953 Sachverständiger der Bezirks-IHK
    ab 1953 Fernlehrgänge (ein Kurs Radio-Technik, sechs Kurse Fernsehtech¬nik) bis etwa 1963
    10.1955 Buch „Radiobasteln für Jungen" (erreicht Auflage von 91 000)
    ab 1963 Chefredaktion der Zeitschrift „radio fernseh phono praxis" (Vogel, Würzburg)
    ab 1963 Beginn der Buchreihe „Service-Fibel" (Vogel, Würzburg)
    14.5.71 Tod (Herzinfarkt)
    04.1972 Letztes Buch „IS-Bastelbuch" (Franckh, Stuttgart)
    Bis 1985 Auflagen verschiedener Richter-Bücher, überarbeitet von verschiedenen Autoren.


Dieser Beitrag erschien erstmals in der Zeitschrift „Funkgeschichte“, Vereinspublikation der GFGF e.V. (Gesellschaft der Freunde der Geschichte des Funkwesens e. V., http://www.gfgf.org), Heft 196 (2011), Seiten 36 – 46. Die Wiedergabe im Internet erfolgte mit freundlicher Genehmigung der GFGF, der Redaktion und des Autors.

Der Autor Peter von Bechen ist freier Fachjournalist für Elektronik, IT und Geschichte der Kommunikation in Freising. Kontakt: Tel. 08161 81899, e-Mail: radio@vonbechen.de
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Re: Heinz Richter Der Auflagen-Millionär (eine Biografie)

Ungelesener Beitragvon JuergenK » 5. Nov 2012, 00:21

Auch ich gehöre zu der von Peter von Bechen genannten Generation, die mit Heinz Richter aufgewachsen ist.

Die Bücher "Radiobasteln für Jungen" und "Radiopraxis für Alle", und dann die Experimentierkästen Elektronik-Labor XG und XS waren für mich damals gewissermaßen irgendwie prägend. Einen kleinen Teil von Richters Literatur konnte ich im Verlauf der Jahre sammeln:

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Re: Heinz Richter Der Auflagen-Millionär (eine Biografie)

Ungelesener Beitragvon FrankR » 5. Nov 2012, 11:13

Hallo Jürgen!

Noch bin ich nicht dazu gekommen, die Richter-Biographie zu lesen. Ich möchte mich aber jetzt schon bei Dir bedanken für Deine Bemühungen, diese Biographie hier veröffentlichen zu können.

Für mich ist die Beschäftigung mit den historischen (Elektronik-)Experimentierkästen u.a. viel mehr als das Basteln mit Elektronik, Computern, Chemie usw., sondern sie bedeuten für mich ein wesentliches Teil unser Technik- und Kulturgeschichte. Deshalb finde ich solche biographischen oder auch andere Hintergrundtexte genauso wichtig, wie die Vorstellung von einzelnen Baukästen

Gruß

Frank
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Re: Heinz Richter Der Auflagen-Millionär (eine Biografie)

Ungelesener Beitragvon meiseAC » 5. Nov 2012, 13:58

Hallo zusammen

vielen Dank für diese Meisterleistung.
spannender Lesestoff !!!

viele Grüße

Rolf
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Carl Datz

Ungelesener Beitragvon JuergenK » 1. Apr 2013, 20:57

Wenn man in „jüngeren“ Publikationen von Heinz Richter blättert, findet man auch den Namen Carl Datz:

Elektrotechnik für Jungen, Ausgabe 1970: „Unter Mitwirkung von Carl Datz“.

Radiopraxis für Alle, 8. Auflage1967: für die dort beschriebenen Versuche konnte man Spezialbauteile bestellen bei „Fa. Modellbau Weßling, 8031 Weßling, Bognerweg 23“.

Bei cylex-telefonbuch.de findet man den Namen Carl Datz in Verbindung mit dem Ort Weßling noch.

Ist das bekannt, kennt da jemand Näheres? Carl Datz, der mit Heinz Richter zusammenarbeitete. Möglicherweise verstorben (siehe zweiter Beitrag, ganz unten, vor: Quellen)?

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