Biologie trifft Funkeninduktor

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Biologie trifft Funkeninduktor

Ungelesener Beitragvon Physikfan » 1. Nov 2016, 20:22

An alle Biologiefreunde und Funkeninduktorliebhaber

Ausgehend von einer fundamentalen Arbeit:

"Production of Some Organic Compounds under Possible Primitive Earth Conditions" aus dem Jahr 1955 von S. MILLER, JOURNAL OF THE AMERICAN CHEMICAL SOCIETY, VOLUME 7, 1955, 2351

wobei eine Mischung von verschiedenen Gasen (Methan, Ammoniak, Wasserdampf und Wasserstoff), die möglicherweise die Atmosphäre der Erde in ihren frühen Stadien gebildet haben, wochenlang Funken- und stillen Entladungen unterworfen wurde.
Eine Analyse ergab danach die Entstehung von bioorganischen Verbindungen, wobei schlußendlich die Beziehung dieser Experimente auf die Bildung und den Ursprung des Lebens auf der Erde diskutiert wurde.

Die Funkenentladungen wurden über einen kleinen Teslatransformator erzeugt, die stillen Entladungen über einen normalen (60 Hz) 15 kV Transformator erzeugt.
Aber, in dieser unten zugänglichen Nachfolgearbeit von 1980, wurde auf einen Funkeninduktor aus dem Schulbereich zurückgegriffen:

"Zur Erzeugung der Spannung fur elektrische Entladungsstrecken verwendet man am besten einen Funkeninduktor, der über zwei räumlich getrennte Hochspannungskabel an die Wolfram-Elektroden angeschlossen wird.
Der Elektrodenabstand ist der Spannung anzupassen.
Die Funkenstrecke darf nicht zu klein gewählt werden, da sich während des Versuches erfahrungsgemäß Kohlenstoff an den Elektroden abscheidet, der diese kurzschließen und damit zur Zerstörung des Induktors führen kann.
Weiterhin sollte man den mechanischen Unterbrecher des Funkeninduktors (Wagnerscher Hammer) durch einen elektronischen ersetzen."

"2. Wolframelektroden: Wolframindustrie Traunstein, Permanederstr. 34, D-8220 Traunstein. 2 Stabe; Lange 350 mm, Durchmesser 6 mm
3. Funkeninduktor mit elektronischem Unterbrecher: Neva Dr. Vatter KG, D-7340 Geislingen (Steige).
a) Funkeninduktor 60 kV (Best.-Nr. 7591); b) Elektronischer Unterbrecher fur Funkeninduktor (Best.-Nr.7290)."


Paper:

https://www.academia.edu/18652930/Das_Experiment_Abiogene_Bildung_von_Aminos%C3%A4uren?auto=download

Was sagt Ihr dazu?

VG

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Re: Biologie trifft Funkeninduktor

Ungelesener Beitragvon buedes » 2. Nov 2016, 13:26

Hallo Physikfan!

Diese Forscher haben also auch den alten Funkeninduktor wiederentdeckt und für sich nutzbar gemacht, allerdings mit einigen Verbesserungen, wie z.B. die elektronische Unterbrechung.

Gruß, Horst
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