Neuanfang - Kosmos E200 oder Elektronik-Labor XG

Alles, was Experimentierkästen und dazu passende Themen betrifft

Neuanfang - Kosmos E200 oder Elektronik-Labor XG

Ungelesener Beitragvon Cavorit » 1. Feb 2014, 17:24

Moinsens zusammen

Ja das ist die Frage, mit welchen Kasten fange ich wieder an. Ich habe vor kurzem mein alten Kosmos E200 wiedergefunden, soweit komplett aber leider ohne Handbuch. Nun könnte ich mir einfach ein Handbuch besorgen und mit mein E200 anfangen doch stichelt mich ein weiterer Kindheitstraum, der ältere Elektronik Labor XG den ich damals nur bei einem Freund gesehen hatte. Ich bin auch deshalb am überlegen weil ich schon viel gutes von Heinz Richters Lehrbüchern hier gelesen habe.

Nun halt die Frage, sind die Telekosmos Bücher im Vergleich zu denen des E200 auch heute noch zu empfehlen? Oder lernt man da zuviel überholten technischen Ballast? Und wäre eventuell eine Nutzung in Kombination mit dem E200 (mit Zukauf fehlender Bauteile) möglich, sinnvoll und durchführbar? Oder braucht sich der E200 garnicht vor den Telekosmos zu verstecken? Ein Vergleich zwischen denen habe ich leider nicht wäre aber sehr wünschenswert.
Einfach ein modernes Lehrbuch zu kaufen und mir von Conrad und co die Teile zum basteln besorgen möchte ich (jetzt) noch nicht da ich ein wenig von der Magie meiner Kindheitserinnerung zehren, und mir aber gleichzeitig auch Grundlagen aneignen möchte.

Ich würde mich über eure Gedanken und Anregungen freuen

Grüße
Kai
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Re: Neuanfang - Kosmos E200 oder Elektronik-Labor XG

Ungelesener Beitragvon JuergenK » 1. Feb 2014, 21:02

Welch eine Glaubensfrage...

Zwischen beiden Kästen liegen immerhin 14 Jahre. Im Zeitraum von 1966 (XG) bis 1980 (E200) sind beispielsweise die Preise für Halbleiter deutlich gesunken. Heinz Richters XG-Kasten war noch davon geprägt, dass Bauteile, insbesondere die Transistoren, bei KOSMOS im Wege der Nachbeschaffung horrend teuer waren. Die Bauteile wurden, wie schon in der Vorgängerserie Radio + Elektronik 7A aus 1958, gewissermaßen dadurch gewürdigt, dass jedes Teil ein eigenes Brettchen erhielt.

Der E200 hat dagegen das auch heute noch verwendete Kosmotronik-Stecksystem. Für eigene Versuche außerhalb der Anleitung kann man sich schnell weitere Bauteile, insbesondere Kondensatoren oder Widerstände, beschaffen und nutzen. Und der Aufbau ist mit den "genormten" Verbindungsstrippen viel schneller bewerkstelligt als bei der XG-Serie, wo jede Leitung individuell hergestellt werden muss.

Inhaltlich liegen zwischen beiden Kastenserien gewissermaßen Welten. Heinz Richter hatte eben den Anspruch, dem Anwender die Funktionsweise nahezubringen und motivierte zu weiteren Versuchen bei seinen Schaltungen. Das war damals für einen Jugendlichen vielleicht nicht so prickelnd, vielmehr wollte man wohl eher schnell das funktionierende Gerät haben. So war es jedenfalls damals bei mir. Aber die Didaktik von Richter in seiner XG-Serie ist, heute betrachtet, einfach genial und stellt die E200-Serie einfach in den Schatten. :thumb:

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Re: Neuanfang - Kosmos E200 oder Elektronik-Labor XG

Ungelesener Beitragvon Lutz » 1. Feb 2014, 22:09

Moin!

Vielleicht muss jeder in so einer Lage das für sich selbst herausfinden, was besser ist. Bei Kosmos kann ich im Grunde nicht gross mitreden, denn ich bin nun mal Philips-geprägt. Das ist keine Wertung.

Wenn die Didaktik bei E200 und XG eine andere ist, allein wegen dem Autor, dann kann man wahrscheinlich nur individuell vergleichen und das eine besser finden oder das andere. Wobei der nächste schon wieder anders entscheidet!

Gruss Lutz
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Re: Neuanfang - Kosmos E200 oder Elektronik-Labor XG

Ungelesener Beitragvon ChrisH » 1. Feb 2014, 22:23

Hallo,

meiner Meinung nach (um Jürgens tolles Posting auf den Punkt zu bringen - und aus eigener Wertschöpfung):

E200 ist zum Experiementieren - XG ist zum wirklichen Lernen.

HeinzRichterliche Grüße, Christian
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Re: Neuanfang - Kosmos E200 oder Elektronik-Labor XG

Ungelesener Beitragvon Cavorit » 2. Feb 2014, 20:42

Gnabend

ChrisH hat geschrieben:
meiner Meinung nach (um Jürgens tolles Posting auf den Punkt zu bringen - und aus eigener Wertschöpfung):

E200 ist zum Experiementieren - XG ist zum wirklichen Lernen.


Ohje, ich seh schon, leicht wird mir die Entscheidung hier nicht gemacht :)

Ich konnte mir dank Internet noch die nötigen Informationen besorgen und hab jetzt mal verglichen. Mit dem Ergebnis das ich mich erstmal um mein wiedergefundenen E200 kümmern werde. Als Kind war ich leider nicht sehr sorgsam und entsprechend sieht der traurige Rest des Kastens aus. Immerhin ist alles Wichtige vorhanden. Nun werd ich den erstmal putzen, die Teile auf Funktion prüfen und das ganze ordentlich verstauen. Dann werde ich mir wieder eine Bastelecke schaffen, damit habe ich erstmal genug zu tun.

Einen Vergleich zum X4000 konnte ich noch ziehen. Die sind weitgehend identisch, vieles wurde wortwörtlich vom E200 übernommen. Der X4000 hat das eine oder andere Thema zusätzlich und der E200 geht dafür bei einigen Themen mehr in die Tiefe und Breite. Das letztere gefällt mir besser. Vorallen da ich noch ein Hightec aus der SN Serie habe wo ich danach weitermachen kann, aber eines nach dem anderen.

Und das mit der Glaubensfrage, dazu muss ich wohl noch weiter in die Materie eindringen. Das überlasse ich (noch) den Profis hier;)

Ich danke für eure Beiträge

Grüße
Kai
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Re: Neuanfang - Kosmos E200 oder Elektronik-Labor XG

Ungelesener Beitragvon Friedhelm_1 » 4. Mär 2014, 10:32

In der Fotographie ist das so: Die beste Kamera ist die, die man gerade dabeihat :yes: . Zückt man seine Minikamera, kommt schon der erste (Deutsche....) :teufel: : "Das geht aber mit meiner Mittelformat XYZ besser." Dann sollte man fragen: "Ja, und wo ist diese Superkamera?" Natürlich: Im Fotokoffer zu Hause :wut: . Von daher: Was man gerade hat, sollte man nutzen und ausreizen. Wobei ich Kosmsos XG etc. den Vorzug gebe (Weil ich die Kästen habe...). Das Beste/Teuerste/Aufwändigste ist nicht unbedingt das erstrebenswerte, manchmal genügt es, sich den Gegebenheiten anzupassen und: Spaß zu haben! :ausflipp:
Dazu folgende Geschichte, die ein Segler berichtete. Sein Vater (Kapitän auf großer Fahrt mit allen Patenten, welterfahren!) segelte mit ihm nach Dänemark. Zum Brötchenholen legten sie kurz an, sein Vater macht beim Festmachen einen scheinbar nachlässigen Knoten. Schon kam ein deutscher Segler: "Ich zeige Ihnen jetzt einmal einen fachmännischen Knoten. So geht das nicht!" Der Vater des Seglers grinste und sagte nur freundlich: Danke!"
Friedhelm_1
 


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