Fluoriszierende Kabelbinder

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Fluoriszierende Kabelbinder

Ungelesener Beitragvon hgd » 24. Feb 2013, 18:31

Hallo Liste,

gestern Abend bekam ich einen Schrecken: alles ausgeschaltet, kein Licht, aber an einem Batterie-Array glomm es grünlich. Es waren meine Kabelbinder, nur die kleine Sorte nicht die große. Und auch nur auf der Seite, die von der Energiesparlampe an der Zimmerdecke angeleuchtet wird aus ca. 1 m Entfernung.

Heute wiederholt und bestätigt.

Wusste bisher nicht, dass manche Kabelbinder fluoriszieren.

Vielleicht kann man damit etwas sinnvolles, lehrreiches anfangen.

Weiß jemand von Euch, was im Kunststoffe der weißen Kabelbinder fluorisziert?

Gruß
Hans-Günter
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Re: Fluoriszierende Kabelbinder

Ungelesener Beitragvon meiseAC » 24. Feb 2013, 18:35

Hallo

Früher hätte ich gesagt Phosphor wie die Zeiger meiner alten Uhr aber Phosphor ist das wohl schon lange nicht mehr.
Ich nehme an das Georg dazu viel mehr sagen kann.

viele Grüße

Rolf
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Re: Fluoreszierende Kabelbinder

Ungelesener Beitragvon Georg » 24. Feb 2013, 20:15

Hallo,
das Leuchten nach Minuten oder gar Stunden fällt unter Phosphoreszenz.
(Hat aber mit dem Leuchten des gelben Phosphors nichts zu tun, die
Bezeichnung ist halt Tradition)
Fluoreszenz ist Nanosekunden nach abschalten der Anregung aus.
Woher die in den Kabelbindern kommt? Es gibt spezielle Pigmente, die
phosphoreszieren, in den 50ern waren leuchtende Schalterwippen
aus Melaminharz Standard. In den Kabelbindern muß also jemand
solche Pigmente beigemischt haben, vielleicht nur aus Versehen, oder
es handelt sich um einen Übergang einer Extruderfüllung zur Nächsten,
wer weiß.
Einen praktischen Nutzen sehe ich nicht so recht. Welche Farbe haben die
Kabelbinder bei Tageslicht?
Gruß
Georg
PS
Die Leuchtziffern bei Uhren können auf den gleichen Pigmenten beruhen,
es gibt aber auch welche die aus einer Mischung eines radioaktiven Stoffes
mit einem fluoreszierenden Material bestehen.
Georg
 
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Re: Fluoriszierende Kabelbinder

Ungelesener Beitragvon meiseAC » 24. Feb 2013, 20:50

Hallo zusammen

Ich vermute bei den Kabelbindern Absicht.
In der Szene der Computer Modder sind solche Kabelbinder, Kaltlichtkathoden und leuchtende Kühlschläusche der Waserkühlung
seit Jahren Standard.

viele Grüße

Rolf
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Re: Fluoreszierende Kabelbinder

Ungelesener Beitragvon Georg » 24. Feb 2013, 21:06

Ja,
das leuchtet ein, im Wortsinne! Diese Modder sind für jeden Schw....ug gut :=)
Gruß
Georg
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Re: Fluoriszierende Kabelbinder

Ungelesener Beitragvon duckrider » 25. Feb 2013, 07:40

Also bevor das Thema nun verschoben wird, da tipp ich schnell noch was rein ;-)

Schimpft mir nicht über die Casemodder, da habe ich mal gute Tipps fürs Kistenbauen bekommmen!
Allerdings sind deren Kabelbinder tatsächlich fluoreszierend und brauchen uv Licht zur Anregung:
http://www.voelkner.de/products/71126/K ... 20St..html

Das Nachleuchten ist wohl eher einem Zufall in der Kunststoffrezeptur geschuldet.

guten Woche
Thomas
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Re: Fluoreszierende Kabelbinder

Ungelesener Beitragvon Georg » 25. Feb 2013, 13:45

Das Nachleuchten ist wohl eher einem Zufall in der Kunststoffrezeptur geschuldet.


Hallo Thomas,
Fluoreszenz und Phosphoreszenz können in den Kabelbindern beides auf
einen optischen Aufheller zurückgehen, diese bläuliche Fluoreszenz
sieht danach aus.
Fluoreszierende Farbstoffe haben auch Triplettzustände, die sehr
langlebig sein können. Diese wiederum können eine schwache Phosphoreszenz
bewirken.
Ob diese Aufheller den vermutlich aus Nylon hergestellten Kabelbindern
absichtlich für die Modder zugesetzt werden, oder nur "routinemäßig" um
die Vergilbung zu überdecken, wer weiß? Man müßte mal X-beliebige
ungefärbte (billige) Kabelbinder unter UV-Licht anschauen.
Ich hab leider nur schwarze.
Ältere erinnern sich evtl noch an die blaue Fluoreszenz von "Nyltest" Hemden
und Blusen durch Schwarzlicht in den Tanzschuppen der 50er und 60er.
Gruß
Georg
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Re: Fluoriszierende Kabelbinder

Ungelesener Beitragvon meiseAC » 25. Feb 2013, 13:55

oder auch bei den Geldscheinen...

Machen das die Euro Scheine auch?

viele Grüße

Rolf
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Re: Fluoreszierende Kabelbinder

Ungelesener Beitragvon Georg » 25. Feb 2013, 15:43

Hallo Rolf,
die DM-Scheine hatten einige wenige lange (im Vergleich zu den Papierfasern)
synthetische Fasern, die rot, grün bzw. blau fluoreszierten.
Insgesamt war das Papier sehr "kompliziert" zusammengesetzt.
Die Euroscheine bestehen nur aus Baumwolllinters.
Ob es da auch eine Fluoreszenz gibt, weiß ich nicht.
Bis jetzt kenne ich bei Euronen nur die Prüfung an Kassen mit einem speziellen
Filzstift, das ist Jod-Jodkalium-Lösung. Holzzellstoff zeigt ähnlich wie Stärke,
wenn auch schwächer, eine Farbreaktion mit Jod.
Nicht mercerisierte Baumwolle tut das nicht.
Gruß
Georg
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Re: Fluoriszierende Kabelbinder

Ungelesener Beitragvon duckrider » 25. Feb 2013, 16:25

meiseAC hat geschrieben:Machen das die Euro Scheine auch?


aber hallo, da leuchtet ein ganzes Feuerwerk:
http://de.wikipedia.org/wiki/Eurobanknoten
http://www.uni-graz.at/~fabian/scw2002.pdf
Das soll angeblich sogar Europium in den Scheinen sein, als Sicherheitsmerkmal.

leuchtende Grüße
Thomas
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Re: Fluoreszierende Kabelbinder

Ungelesener Beitragvon Georg » 25. Feb 2013, 17:21

Hallo Thomas,
der Wiki-Artikel ist recht interessant. Leider ist der Abschnitt mit
dem "stärkefreien" Baumwollpapier ziemlich daneben, der Schreiber
hat wohl nicht verstanden worum es geht.
Die Stärke (bzw ihre Abwesenheit) nachzuprüfen ist nicht Gegenstand
der Prüfung. (Stärke kommt höchstens als Kleber bei Wellpappe vor)
Der Kasus Knacktus sind die Hemizellulosen im normalen Zellstoff,
die eine Verfärbung ähnlich Stärke ergeben.
Da Papier ausschließlich aus gebeuchtem Linters nur in kleinem
Umfang hergestellt wird (möglicherweise nur für Euros) ist das
ein gutes Merkmal zur Unterscheidung zu "normalem" Papier.
Geh mal davon aus, daß sämtliche Lintersbeucher/Händler/Verbraucher
in Europa verpflichted wurden, jeden neu auftauchenden Kunden zu melden.
Das Banknotenpapier wird ohnehin ab Trockenpartie Papiermaschine behandelt
als wären es schon fertige Scheine.
Gruß
Georg
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