Hallo Thomas,
bezüglich "effektiv" sehe ich grundsätzlich keinen Unterschied,
Der Hauptgrund für die Rückkoppelung im Anodenkreis (und
damit letztlich zweistufige HF-Schaltung dürfte aber die Angst
der Behörden (=der Funkbetreiber) vor dem Rückkoppelungspfeifen
gewesen sein.
Zunächst war ja Rückkoppelung für Radioteilnehmer ganz verboten,
später mit "Prüfung" usw.
Im Universalempfänger wirkt nun die HF-Vorstufe als Trennung ,
Die kleine Gitter-Anodenkapazität bewirkt, daß ein evtl "Pfeifen"
nicht/kaum zur Antenne gelangt.
Möglicherweise war das auch Vorschrift in diesen Jahren.
-Widerstandsverstärker:
Die klassische Schaltung in Radios war zunächst die Trafo-Kopplung
(ca 1 : 4) vor der NF-Stufe. Die Röhren hatten nur einige 10 Kiloohm
Impedanz im Anodenkreis, aber Megohm im Gitterkreis.
Ein Trafo konnte zur Anpassung dienen, war evtl auch Billiger als
eine weitere Röhrenstufe.
Ardenne propagierte die Verwendung einer zusätzlichen Röhre
mit möglichst hoher Anodenimpedanz. Ein Widerstand im Anodenkreis
(typ. 500 KOhm) und ein Kondensator bildete einen RC-Kreis zum
Gitter der NF-Stufe.
Vorteil war weniger Verzerrungen durch den Trafo, Nachteil die
Kosten der zusätzlichen. Röhre.
Es wurden dann spezielle Trioden mit hoher Anodenimpedanz gebaut.
Interessant ist da, daß Valvo diese Röhren mit W"4711" bezeichnete.
Als Anhang hier zwei VE301-Schaltungen , eine mit Trafo, eine
mit Widerstandsstufe. Dabei hat die Pentode AF 7 im VE301Wn
einen hohen Anodenkreiswiderstand, somit brauchte man keine
zusätzliche Stufe. In den VEs für Batteriebetrieb hatte man aber noch
regelrechte Widerstandsverstärkerstufen.
Gruß
Georg
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Nachtrag zur Nomenklatur: heute bezeichnet man diese Kopplung als
kapazitiv, manchmal auch als RC-Kopplung.
Insofern ist "Widerstandsverstärker" irritierend