Hallo Liste,
gestern habe ich wieder ein wenig gebastelt und bin zu einem Ergebnis gekommen (Ausschlachten), das mir Jürgen hier als allererstes genannt hatte. Wem die Wirrungen usw. zu lang sind, der liest besser nicht bis zum Ende durch..
(1)
Nachdem ich neulich eine erste Winklerklemme (WK) für senkrechten Stand aufgebogen und mit Lötöse und Plexiglasfüßchen auf einem Brettchen montiert hatte, ging es gestern mit
M2 weiter.
M2 fasst trotz der geringen Größe noch recht stark im Füßchen. Der Kopf der M2x8-Schraube ist auch klein genug, um neben dem unteren Schraubfederteil der WK Platz zu finden. Diese wird nicht wie im Falle M3 zur Seite schräg weggedrückt. Da beide Federbeinchen rechtwinklig gebogen wurden steht die WK aufrecht senkrecht in der Höhe, auf einer Seite von
M2 gehalten und durch eine M3-Lötöse auf Abstand gehalten. Soweit so gut.
Man könnte sich nun der hier geposteten Schlauch-Aufbauch-Lösung mit Mutter und Senkkopf nähern, gäbe es nicht wiederum ein
Problem ...
Die optimal gebogene und montierte WK hat zuwenig Spannung, dass ein in ihre obere Öse eingeführter Schaltdraht von Dm. ~0,5 mm fest und damit kontaktsicher gehalten wird.
Man muss die WK vorher und manchmal auch nach dem Einführen des Schaltdrahts mit den Fingern längen, wobei ein Geräusch zu hören ist, das auf Haftreibung innerhalb der WK schließen lässt, dann und häufig erst dann wird der Draht oben in der Öse fest und damit auch elektrisch sicher gehalten.
Das ist nicht so toll. Wenn aber die Funktion von Füsschen (Klemmung in der Pultrinne) und Öse oben (Klemmung des Schaltdrahts getrennt würde), wenn also innerhalb der Füßchenachsen (Abstand von 25 mm) noch die beiden WK angebracht werden müssten, dann bliebe für dicke Finger kein Platz mehr zum Längen. So eng benachbarte WK mit erheblich längerem/breiterem Bauelement das sähe nicht gut aus und wäre vielleicht auch leicht unpraktisch.
(2)
Ich versuchte an einem Reststück eine Bohrung von 5 mm Dm anzubringen, dem Durchmesser des unteren Sprialfederteile der WK anzubringen und diese hindurch zu stecken. Das wäre die dem originären Einsatz entsprechende Montage. Aber leider ist alles total locker. Weder steht die Klemme senkrecht, noch ist ein Kontakt mit einer großen Lötöse, sie denn vorhanden ist, möglich. Das Bauelement müsste angelötet werden, und das bei der labrigen WK. Und dann ergäbe sich das eben bereits angesprochen Problem, dass durch Trennung der Funktionen (Klemmung oben bzw. Klemmung unten) kein Platz mehr ist.
(3)
Vielleicht ginge es mit einem Pertinax-Brettchen, statt 2 mm wie hier mit 4 mm ? Zu diesem Versuch habe ich keine Lust, vielleicht auch nur mit 3 mm Dicke. Gelänge das, wäre die WK angenommen senkrecht aufrecht und fest, die anderen Probleme aber nach wie vor ungelöst bzw. vorhanden.
(4)
Bohrung mit Dm 4 mm, ggf. vorsichtig auffeilen in Richtung 5 mm. Jetzt würde der untere Spiralfederteil der WK nicht wie oben in der Bohrung sondern oberhalb stehen. Die WK stünde also permanent unter einer hohen Spannung. Wie sich das auf Betrieb und Abnutzung auswirkt, kann ich nicht abschätzen, es missfällt mir aber.
(4a)
Die Bohrung mit Dm 4 mm ließe sich von unten mit einem "Senker" konisch aufbohren, dass würde es dem Haarnadelteil der WK ermöglichen etwas nach oben zu rutschen und damit die hohe Spannung der WK etwas reduzieren.
Aber das zu probieren ist mir zuviel Aufwand. Zumal ja das "Problem der dicken Finger" von oben immer noch vorläge.
(5)
Das ist mir zuviel "Frickelei" und "Einzelanfertigung" mit geringem Spielraum bei den Toleranzen. Lüsterklemme 1-polig aufkleben bzw. auflöten (letzteres hier kürzlich gepostet) missfällt mir (Cu in der Mitte wegkratzen bzw. wegätzen). Lüsterklemme festschrauben auf dem Brettchen, das wäre was, aber man müsste jetzt jeden Draht mit Schraubendrehereinsatz anschließen.
Einen einzigen Pol aus einer Stechleiste heraus trennen und das Bauelement am Lötanschluss der 1-poligen Steckleiste unten anlöten, dazu Bohrunge zum Hindurchstecken der Lötfahne der aufgekleben Steckleiste. Nun ja, das wäre wieder so eine aufwändige Bastellei, zu der ich inzwischen immer wenig Lust verspüre.
(6)
Da ich inzwischen je zwei Sätze von 7A, A, 7B und B verfüge, einiges fehlt, einiges Doppelt oder "überflüssig" ist, werde ich die nicht einsetzbaren Brettchen, egal welcher Klemmtechnik, entlöten und meine Bauelemente für die "C-Versuche" einlöten. Das macht mehr Spaß, so ein genüsslicher Lötnachmittag, besonders diese Mischung von Kolophonium mit jahrzentealtem Staub, einmalig und hoch-nostalgisch, wie früher in 60ern beim Ausschlachten alter verstaubter Radios
. Und das war genau der Vorschlag von Jürgen zu Beginn dieses "threads" hier.
Meine abschließende Zusammenfassung soll niemanden abhalten. Wenn ich endlich die Fahnestock-Klemmen erhielte und deren Bohrung für M3 nicht zu groß wäre, dann gäbe es bei mir nochmals einen Bastel-Impuls.
btw:
neulich zwei "Röhrenplatten" aus der DDR ersteigert. Idee, so etwas auch in klein zu erstellen, um mit Handbuch auch die Röhrenversuche aus dem 7D bzw. D nachzuvollziehen.
Jetzt muss ich zum Bügeln in die Küche, Umleimer bügeln, was habt Ihr gedacht
.
Schönes Wochenende noch
Gruß
Hans-Günter