Hochspannungstastkopf FLUKE 80K-40

Hier gibt es Fachwissen auch ohne Experimentierkästen

Hochspannungstastkopf FLUKE 80K-40

Ungelesener Beitragvon Physikfan » 30. Jun 2016, 21:43

Hallo Hochspannungsfreaks

Der Fluke Hochspannungstastkopf 80K-40 hat 1000 MOhm Eingangsimpedanz und ist zu verwenden mit einem Voltmeter mit 10 MOhm Eingangsimpedanz:
Bild

Der Spannungs bereich geht von 1 kV bis 40 kV dc und 28 kV rms ac.
Das Teilerverhältnis ist 1000: 1 (1000X attenuator)
Die Genauigkeit DC:
20 kV bis 35 kV: ±1%
0 kV bis 20 kV und von 35 kV bis 40 kV: ±2%.
Genauigkeit AC: 60 Hz, ±5%.

Die oben angeführten Informationen sind alle dem Datenblatt von FLUKE entnommen.
Bitte, hat das wer zufällig überprüft?

Wer hat diesen Tastkopf schon für Messungen verwendet und wie wart Ihr
mit der Performance zufrieden?

Vor allem, wie hoch geht der AC-Frequenzbereich, der Tastkopf hat ja meines Wissens keine Frequenzkompensation.

Viele Grüße

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Re: Hochspannungstastkopf FLUKE 80K-40

Ungelesener Beitragvon hammady » 1. Jul 2016, 07:29

hi

Wie es der Teufel immer so haben will gibt es einen der damit Beruflich viel arbeitet.

Ich verwende diesen Tastkopf ab ca 2000V und muss sagen er ist ganz OK. Allerdings empfehle ich ein Stativ zum Halten des Tastkopfes bei der Messung ab 5KV.
Dies aber nur aus Überlebensgründen und der UVV wegen ( GRINS )
Du soltest vor der Verwendung aber eine Kalibrierung machen lassen damit dir auch der Korrekturfaktor bekannt ist.

( Diese Erklärung ist für Leien)
Der Korrekturfaktor gibt die Spannung an welche Wirklich gemesen wird im Gegensatz zur mit dem Teilungsfaktor des Tastkopfes verglichen.
So kann es durchaus sein dass das Messgerät 2,573V Anzeigt die Wirkliche Spannung aber 2600V höhe hat.

Wie Physikfan schon bemerkt hat ist es Essentiell das das Multimeter einen Eingangswiderstand von 10Mohm hat, da sonst die MEsswerte nicht stimmen
Die Meisten MEssgeräte haben diesen Eingangswiderstand aber nur in einen Bestimmten Messbereich.
Einzelne Teure Messgeräte wie zB. das HP3458 kann auf FIXEDZ eingestellt werden damit hat Jeder messbereich dann die geforderten 10MOhm.

@ Physikfan

Leider bin ich gerade nicht in der FIrma sonst hätte ich nachsehen können welchen Frequenzbereich der TK hat.
Aber sobald ich nächste Woche von der Geschäftreise zurück bin sehe ich in der Firma nach.


LG ANDY
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Re: Hochspannungstastkopf FLUKE 80K-40

Ungelesener Beitragvon Physikfan » 1. Jul 2016, 08:53

Hallo Hammady

Vielen Dank für Deine Antwort.

Anbei noch eine wichtige Tabelle für diesen Tastkopf 80K-40
Circuit Loading and Input/Output Characteristics
Eingangsspannung----------------Strom durch den Tastkopf------------------Ausgangsspannung
Input Voltage---------------------------Loading Current-------------------------Output Voltage
10V -------------------------------------------10nA------------------------------------- 10mV
100V------------------------------------------100nA------------------------------------100mV
1 kV---------------------------------------------1uA---------------------------------------1V
10 kV-------------------------------------------10uA-------------------------------------10V
20 kV-------------------------------------------20uA-------------------------------------20V
30 kV-------------------------------------------30uA-------------------------------------30V
40 kV-------------------------------------------40uA-------------------------------------40V

Viele Grüße

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Re: Hochspannungstastkopf FLUKE 80K-40

Ungelesener Beitragvon Physikfan » 1. Jul 2016, 13:50

Hallo Hammady

Zunächst hat mich irritiert, dass für diesen Tastkopf unbedingt ein Anzeigeinstrument 10 MOhm
erforderlich sein soll, sodass bei einer simplen Serienschaltung von 1000 MOhm zu 10 MOhm natürlich
ein Teilungsverhältnis von 100:1 herauskommt.
Beim Leybold 300kV (30 GOhm) Tastkopf ist das z.B. der Fall.
Erst beim näheren Studium der Beschreibung bzw. der Schaltung bin ich draufgekommen, dass
die Schaltung des Fluke 80K-40 Hochspannungstastkopfs so dimensioniert ist,
dass die Parallelschaltung der Eingangsimpedanz von 10 MOhm des Anzeigeinstrumentes
mit dem Widerstand (senkrecht in der Schaltung, etwa 1,1 MOhm) genau 1 MOhm ergibt, sodass das Teilungsverhältnis exakt 1000:1 beträgt:

Bild

Viele Grüße

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Re: Hochspannungstastkopf FLUKE 80K-40

Ungelesener Beitragvon Ju-Suma » 3. Jul 2016, 22:20

Hallo Physikfan,

wir arbeiten mit dem Fluke bei der Fehleranalyse bei Laserdruckern. Die Gleichspannung zur Beladung der Bildtrommeln ist ca. 5 kV maximal. Die Transferspannug zum Tonerübertrag auf das Papier ca. 1 - 1,5 kV maimal. Hierbei kommt es aber nicht wirklich auf Genauigkeit an. Die Herstellerangaben sind da auch sehr gedehnt.
Im AC Bereich liegen wir mit der BIAS unter 500 V. Viel zur Genauigkeit kann ich daher nicht liefern.
Die meisten Drucker sind heute so konzipiert, dass man die Spannung meist gar nicht zu messen braucht. Die spucken für fast alle Probleme einen Fehlercode aus.

Schönen Gruß,
Jürgen
Es gibt drei Sorten von Mathematiker: welche die bis drei Zählen können und welche die es nicht können.
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Re: Hochspannungstastkopf FLUKE 80K-40

Ungelesener Beitragvon Physikfan » 5. Jul 2016, 09:49

Hallo Hochspannungsfreunde

Anbei Bilder zum Inneren des aktuellen Hochspannungstastkopfes FLUKE 80K-40.

Bild

Bild

Viele Grüße

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Re: Hochspannungstastkopf FLUKE 80K-40

Ungelesener Beitragvon Physikfan » 5. Jul 2016, 09:57

Hallo Hochspannungsfreunde

Anbei Bilder zum Inneren des alten Hochspannungstastkopfes FLUKE 80K-40.

Bild

Bild

Viele Grüße

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Re: Hochspannungstastkopf FLUKE 80K-40

Ungelesener Beitragvon Physikfan » 5. Jul 2016, 10:06

Hallo Hochspannungsfreunde

Ich habe leider eine Leiche bei diesem Hochspannungstastkopfes FLUKE 80K-40.
Anscheinend wurde die Spitze abgebrochen oder abgeschraubt und ging verloren.

Anbei die Bilder:

Bild

Bild

Bild

Bitte, könnte mir vielleicht jemand Ratschläge für eine Reparatur geben?

Viele Grüße

Physikfan
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Re: Hochspannungstastkopf FLUKE 80K-40

Ungelesener Beitragvon hammady » 5. Jul 2016, 19:22

hi

Die Spitzen kannst Du nachkaufen ich glaube bei Bürklin

LG Andy
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Re: Hochspannungstastkopf FLUKE 80K-40

Ungelesener Beitragvon Physikfan » 6. Jul 2016, 19:32

Hallo Andy

Zu Deinem Kommentar:
"Die Spitzen kannst Du nachkaufen ich glaube bei Bürklin"
Ich habe dort nachgefragt, die verkaufen leider nur komplette solche Tastköpfe um 240 Euro.

Vielleich hat wer noch einen anderen Vorschlag parat.

Gruß

Physikfan
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Re: Hochspannungstastkopf FLUKE 80K-40

Ungelesener Beitragvon buedes » 6. Jul 2016, 23:45

Hallo Physikfan,

wie muss die Spitze aussehen? Hatte die hinten ein Gewinde, oder war die eingelötet?

Gruß, Horst
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Re: Hochspannungstastkopf FLUKE 80K-40

Ungelesener Beitragvon Physikfan » 7. Jul 2016, 11:24

Hallo Horst

Hier sind die Bilder der verlorengegangenen Spitze.
Ich fürchte, dass das ist kein metrisches Gewinde ist.

Bild

Bild

Viele Grüße

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Re: Hochspannungstastkopf FLUKE 80K-40

Ungelesener Beitragvon Physikfan » 7. Jul 2016, 13:07

Hallo Horst

Hier sind noch Details der alten Version:

Bild

Bild

Viele Grüße

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Re: Hochspannungstastkopf FLUKE 80K-40

Ungelesener Beitragvon Physikfan » 7. Jul 2016, 13:09

Hallo Horst

Hier sind noch Details der neuen Version:

Bild

Bild

Viele Grüße

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Re: Hochspannungstastkopf FLUKE 80K-40

Ungelesener Beitragvon hammady » 7. Jul 2016, 18:43

hi

Die Spitze sollte vom Material her unkritisch sein Könnte man also nachdrehen
Mit dem Gewinde könntest du Versuchen was passt Notfalls Mie einem Gewindelehrdorn
oder bei einem Schraubenfachgeschäft

LG Andy

Leider bin ich im Moment ausser gefecht und mein HV Kollege ist noch im Urlaub.
Der kommt aber nächste Woche dann frage ich ihn wo er die Spitzen herbekommt.

LG Andy
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Re: Hochspannungstastkopf FLUKE 80K-40

Ungelesener Beitragvon Physikfan » 13. Jul 2016, 19:05

Hallo Andy

Ich habe nun erste Messungen zur Frequenzabhängigkeit des Hochspannungstastkopfes FLUKE 80K-40 bei 10 Hz, 100 Hz und 1000 Hz gemacht.
Als Spannungsquelle habe ich den 50 Ohm Ausgang eines HP Funktionsgenerators benutzt, das Oszilloskop ist ein Tek 7854 (Digital und Analogoszilloskop der 7000 Serie) mit den y-Einschüben 7A22 und 7A26.
Die Oszilloskopbilder der Tastkopfeingangsspannungen (7A26, 5V/div) für diese drei Frequenzen sind in den nachfolgenden Bildern:

Bild
Bild
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Die Ausgangsspannungen des Tastkopfes sind in den nachfolgenden Bildern (7A22, 5mV/div) dargestellt.
Um die starken Störungssignale auf Grund der elektrischen Einstreuungen zu minimieren,
wurde erstens ein externer Trigger benutzt und zweitens wurden die kleinen Signale von 3 mVss bis etwa 20mVss phasenrichtig 100mal aufaddiert:

Bild
Bild
Bild

Die Frequenzabhängigkeit des Tastkopfes läßt sich aus diesen Originaldaten ermitteln.

Viele Grüße

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