In einem
Radiomann-Kasten fand ich eine Kopie der Radiomann-Anleitung 7te Auflage
und zwei Seiten Kopie von einem typischen Nachkriegsprodukt namens
"Der junge Marconi"
Leider fehlt die erste Seite, aber man kann unschwer erkennen, daß da
jemand aus einer Wehrmachtsröhre und sonstigen Teilen einen "Baukasten"
in der Küche zusammengestellt hatte.
Die Seiten sind wieder Kopien von Kopien, man kann erkennen, daß sie mit
Schreibmaschine geschrieben sind. Wie man alles vervielfältigte, ist mir nicht klar.
Evtl wurden Durchschläge geschrieben und die Zeichnungen von Hand eingefügt.
Die Namensgebung ist ungewöhnlich, denn in Deutschland war der Name Marconi
mehr als unbeliebt. Möglicherweise sollte damit die Genehmigung der (britischen?)
Militärregierung erleichtert werden.
Es ist auch möglich, daß der Bausatz gar nicht als Experimentier- oder Lehrsystem
gedacht war, sondern nur als Notradio, und man wollte so das aliierte Radiobauverbot
umgehen. Grundig hat ja auch sein erstes Radio ("Heinzelmann") als Bausatz
getarnt.
Wie schreibt der größte Gesamtkunstwerker aller Zeiten:
In Nöten findet manches statt,
was sonst nicht stattgefunden hatt.
Gruß
Georg