Experimentiersystem Röhrentechnik RT100

BRAUN, SIEMENS, STABO ...

Experimentiersystem Röhrentechnik RT100

Ungelesener Beitragvon hgd » 26. Feb 2013, 15:15

Hallo Liste,

aktuell (imho etwas zu zaghaft im Vergleich mit anderen Herstellen) beworben, finde ich dieses System sehr gut ...

Experimentiersystem Röhrentechnik RT100
http://www.ak-modul-bus.de/cgi-bin/ibos ... 1,KITRT100

Mit vier Röhren, und damit 6 Röhrensystemen, halte ich das für beachtenswert und sollte daher imho auch im "Board" seinen Niederschlag finden.

Gruß
Hans-Günter
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Re: Experimentiersystem Röhrentechnik RT100

Ungelesener Beitragvon hgd » 27. Feb 2013, 13:02

Hallo Liste,

und zur Vollständigkeit könnte imho auch noch hinzu gesetzt werden:

Lernpaket Tesla Energie
Drahtlose Energieübertragung im Experiment

Lernpaket Röhrenradios selbst bauen

Lernpaket Röhrentechnik

alle drei aus dem Franzis-Verlag.

Es war das Lernpaket Röhrentechnik, das mir (Weihnachtsgeschenk vor 14 Monaten) den Anschub gab, mal wieder etwas Experimentelles zu basteln. Kurz vor meiner Registrierung hier und bis heute anhaltend, ist das dann akut geworden.

Gestern machte ich mit dem Lernpaket Röhrentechnik die ersten Röhrenversuche. Die Vorbereitung mit dem Zuschneiden und Abisolieren von Drähten, das Einlöten, diese leicht mühsamen Vorbereitungen ließen eine "innere Beziehung" zum Objekt aufkommen, zur Schaltung und insbesondere zur Elektronenröhre, die da vor mir auf dem Tisch vor sich hinglühte. Das war wie Mitte der 60er. Und ohne das zu verstehen, hatte ich das bereits mit vielleicht 5 Jahren erlebt, inklusive Magischem Auge!

Es gibt hier ein Forum mit einer Fülle von Infos zu der Vielzahl von Experimentierkästen, selbst wenn man (ich) sich (mich) auf Radio und Elektronik des KOSMOS-Verlags konzentriert. Irgendwo wurde auch die Frage wohl gestellt, was dem Autor oder aller hier im Board besser gefiehle.

Mir kam dabei die Erinnerung meiner damaligen Gefühle mit meinem ersten E+R-Kasten von KOSMOS: Mir gefielen einfach die "modernen" neuen Pultartigen Aufbauten nicht mehr, die einen trennenden Wall zwischen Schaltung und Bediener aufbaute und so zu einer Distanz führte. Ich wollte mitten in der Schaltung sein, auch heute immer noch, wollte nicht statt vor der Schaltung vor einer "Benutzeroberfläche" in Gestalt eines Pultes mit Schiebe- und Kippschaltern sitzten, die Schaltung direkt bedienen und nicht fernbedienen. Daher gefiehl mir damals (und heute erneut) der Radio + Elektronik viel besser als Alles, was KOSMOS und andere Anbieter danach gebracht haben.

Das ist auch kulturell, nicht nur persönlich, relevant. Das Knöpfchendrücken missfiel mir, heute ersetzt durch das Anklicken oder nur "Berühren" mit der Maus von Schaltflächen. Ohne Saft und Kraft und meistens auch ohne Riskiko, gibt es doch fast immer die Funktion "Zurück". PC und Software und so sind "virtuell", Simulation, aber wenn man beim Radio + Elektronik das Poti statt am linken einmal fehlerhafterweise am rechten Anschlag hatte, es danach leicht roch, und beim Abfühlen der Bauelemente der schwarze Transistor zu einer kleinen Brandblase am anfassenden Fingerpaar führte (die Collectorperle des Legierungstransistors war aufgeschmolzen und herunter gelaufen, nur ein hauchfeines Häutchen stellte noch die Verbindung vom Anschlussdraht zur Basis dar, das war echt, "life". Ich bemerkte das erst, als der schwarze Lack danach abgekratz werden musste, um einen Fototransistor zu kreieren. Alle folgenden Hochfrequenz- und Schaltversuche funktionierten tadellos, trotz geschmolzender Kollektorperle. Unfassbar. Heute schief angeschaut, kaputt!

Damals lernte man noch im Physikunterricht analoge Vielfachmessinstrumente abzulesen (und zwar richtig), heute sind einige Zeitgenossen damit überfordert und lassen so über Tage hinweg einen Akkusatz im Wert von über 1 k€ den Bach runtergehen, weil sie die falsche Skale angeschaut hatten, tippen etwas am Taschenrechnerein, erhalten ein Ergebnis und glauben fest daran, trotz Tippfehler. Nichts mehr im Kopf, keine Überprüfung, kein Zulassen eines Gefühls, ob das so sein könnte, keine Überprüfung. Da gibt es Versuche von Psychologen. Da gibt es schon Weltraummissionen, die daran gescheitert sind. In der Realität fällt alles herunter, wenn man es los lässt, aber simuliert als "virutelle Realität" tut es dass nur, wenn richtig programmiert wurde.

Mein Klausuren habe ich bis zuletzt mit dem Aristo-Schulrechenschieber geschrieben. Taschenrechner waren nicht zugelassen, nur "vermögende" Kommilitonen konnten sich damals solche Teile leisten. Da musste mann IMMER nachrechnen, in welcher Größenordnung das Ergebnis lag. Heute tippt man einfach ein, ENTER und dann stürzt etwas ab oder explodiert, wenn es nicht richtig war.

Das ist ein Kulturwandel. Und auf den wurde ich hingewiesen, als ich gestern meine Röhrenschaltung zusammen lötete und glücklich die Kathode aufglühen sah. Und die beiden LED (als eine Art Strommesser für Ig und Ig2 eingelötet leuchteten, wie sie es sollten).

Falls jedamd das bis zum Ende hier mitgelesen hat und inzwischen entnervt ist, Entschuldigung. Bei Anderen dürfte ja bereits deren interne Rutschkupplung eingegriffen haben. Das Thema lässt sich auch bei Führerständen festmachen, von der Dampflok, wo viele Ventile noch auf dem Führerstand waren, hin zu moderenen Triebfahrzeugen, wo der Tfz "nur noch" vor seiner Benutzeroberfläche sitzt. Stellwerkstechnik ähnlich.

Aber das hat mit Experimentierkästen nun wirklich nichts mehr zu tun.
Daher Schluss jetzt.
Gruß
Hans-Günter
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